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Hirn-Tote gebärt Kind in Tschechien. 117 Tage am Leben gehalten

Hirn-Tote gebärt Kind in Tschechien – sie wurde 117 Tage künstlich am Leben gehalten

02.09.2019, 17:43
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epa04340341 A Thai surrogate mother, Pattharamon Janbua (L), 21, holds the hand of her seven-month-old Down's Syndrome baby, Gammy or Naruebet Mincharoen at a hospital in Chonburi province, Thail ...
Bild: EPA/EPA

Nach der erfolgreichen Geburt eines Kindes einer hirntoten Mutter in Tschechien haben die Ärzte neue Einzelheiten bekanntgegeben. Die schwangere Frau sei 117 Tage lang künstlich beatmet und am Leben gehalten worden, berichteten die Mediziner der Universitätsklinik in Brünn (Brno) am Montag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Das sei hinsichtlich der Dauer «wohl einzigartig» für einen solchen Fall. Das Mädchen mit dem Namen Eliska sei Mitte August in der 34. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt entbunden worden. Es sei bei der Geburt 2.1 Kilogramm schwer und 42 Zentimeter gross gewesen.

Es sei ein harter Kampf gewesen, hiess es. Um die Entwicklung des ungeborenen Kindes zu fördern, hätten Krankenpflegerinnen und Verwandte zu ihm gesprochen. «Die Grossmutter hat Eliska die ganze Zeit über Märchen vorgelesen», sagte der Intensivmediziner Robert Gal. Die Beine der Mutter seien bewegt worden, um Gehen nachzuahmen. Die 27-Jährige hatte in der 16. Schwangerschaftswoche eine Hirnblutung erlitten. Nach der Geburt des Mädchens wurden die lebenserhaltenden Massnahmen für die Mutter eingestellt.

Die Angehörigen hätten die Fortsetzung der Schwangerschaft unterstützt, sagte Alena Tobiasova von der Rechtsabteilung der Klinik. Nach dem, was der Ehemann und andere Familienangehörige über die Lebenseinstellung der Patientin mitgeteilt hätten, hätte sie sich auch so entschieden.

In Deutschland hatte 1992 das sogenannte Erlanger Baby für ethische und rechtliche Diskussionen gesorgt. Der Fötus einer nach einem Autounfall hirntoten Schwangeren starb damals trotz wochenlanger intensivmedizinischer Bemühungen. (aeg/sda/dpa)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Holzkopf
02.09.2019 21:27registriert November 2017
Ein werdendes Kind erlebt während der Schwangerschaft das Leben und die Gefühle der Mutter sehr eng mit...z.B. via Hormone, Herzschlag, Bewegungen, Geräusche etc. Was hat wohl dieses Kind miterlebt?

Hätte mich ziemlich sicher auch für das Leben des Kindes entschieden...wie schwer und schmerzhaft muss es wohl gewesen sein, über all die Monate die künstlich am Leben ehaltene geliebte Frau/Tochter/etc. zu besuchen und dem werdenden Kindlein all die Liebe zukommen zu lassen...meine Hochachtung auch für das behandelnde Team, sowas lässt keinen kalt, das nehmen auch Profis emotional mit nachhause.
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glass9876
02.09.2019 18:01registriert Juli 2015
Schön und traurig für die Familie.
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River
02.09.2019 18:06registriert Mai 2015
Für mich eine Horrorvorstellung.
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