Evo Morales in der Schweiz, neue Regulierung für Rohstoff-Firmen und Rechtshilfe für Mauritius in den Sonntagszeitungen

Evo Morales in der Schweiz, neue Regulierung für Rohstoff-Firmen und Rechtshilfe für Mauritius in den Sonntagszeitungen

12.11.2017, 05:44

Wichtige Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:

«SonntagsBlick»:

Am 14. Dezember kommt laut einer Meldung des «SonntagsBlick» der bolivianische Staatschef Evo Morales zu einem Arbeitsbesuch in die Schweiz. Er und sein Infrastrukturminister Milton Claros beabsichtigten, ein Memorandum of Understanding (MoU) zum Jahrhundert-Bahnprojekt Bioceánico mit Bundespräsidentin Doris Leuthard zu unterschreiben. Bioceánico ist eine geplante Bahnlinie, die mit 3750 Schienen-Kilometern den Atlantik mit dem Pazifik verbinden soll. Das Auftragsvolumen betrage 10 bis 14 Milliarden Dollar. Schweizer Firmen wollen sich von diesem Kuchen ein Stück abschneiden und spannten daher die Politik ein. Bolivien sei der Haupttreiber des Projekts, das auch zahlreiche Nachbarländer involviere.

«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Justizministerin Simonetta Sommaruga droht der Rohstoff-Branche nach den Enthüllungen aus den Paradise-Papers mit neuen Regulierungen. In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» und mit «Le Matin Dimanche» sagte die Bundesrätin: «Wenn es die Wirtschaft nicht schafft, sich an ihre eigenen Vorgaben zu halten, dann braucht es staatliche Regeln». Bisher sei das Engagement der Rohstoffindustrie bezüglich Korruption und Nachhaltigkeit «nicht wirklich überzeugend». Aufgrund solcher Recherchen wie jener der Paradise-Papers erhöhe sich der Druck auf die Politik, betonte Sommaruga. Sie warnte zugleich vor einem grossen Reputationsrisiko für die Schweiz. «Es wäre sehr schlecht für unser Land, wenn wir wegen gewisser Geschäftspraktiken wieder unter Beschuss kommen.»

«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimance»:

Die Bundesanwaltschaft bearbeitet laut Meldungen der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimance» zurzeit ein Rechtshilfeersuchen aus Mauritius. Die Ermittler wollen Informationen über Zahlungen des Basler Dufry-Konzerns an eine in der Schweiz registrierte Firma. Das Geld soll an Personen im Umfeld des Ex-Premiers von Mauritius geflossen sein. Zudem möchte der zuständige Antikorruptionsstaatsanwalt Details zu einem Treffen in Frankreich erfahren, wo sich der Ex-Premier und ein Vertreter von Dufry getroffen haben sollen. Der Duty-Free-Konzern Dufry hatte im Jahr 2014 das Management der Läden zweier staatlicher Flughäfen in Mauritius mittels eines Exklusiv-Vertrages übernommen. Dufry wehrt sich und erklärte, die Vorkommnisse seien im Kontext von Querelen zwischen zwei verfeindeten politischen Parteien in Mauritius zu sehen.

«NZZ am Sonntag»:

Der designierte Novartis-Chef Vas Narasimhan will laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» für den Basler Pharmakonzern therapeutisches Neuland betreten. Der US-Amerikaner mit indischen Wurzeln erwarte, dass die Preise für Medikamente weltweit stärker unter Druck geraten. Einzig bahnbrechende Therapien mit hohem Nutzen für die Patienten könnten noch hohe Preise fordern. So sei etwa die personalisierte Gentherapie gegen Leukämie, die Novartis für fast eine halbe Million US-Dollar anbietet, so eine Anwendung. Narasimhan denke, dass die Zahl der Patienten, die damit therapiert werden können, von derzeit jährlich weltweit 200 innerhalb von wenigen Jahren auf bis zu 10’000 Personen steige.

«SonntagsZeitung»:

Erstmals liegen gemäss einer Meldung der «SonntagsZeitung» detaillierte Zahlen der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) vor, die Aufschluss über die politische Einstellung von SRG-Journalisten geben. Die Journalismusforscher Vinzenz Wyss und Filip Dingerkus haben eine Auswertung von Daten vorgenommen, die bisher nicht publiziert worden war. Demnach bezeichnen sich knapp 70 Prozent aller SRG-Journalisten als links. Rund 16 Prozent verorten sich in der politischen Mitte. Und 16 Prozent sehen sich als rechts. Kein Journalist der SRG verortete sich dagegen rechts aussen. Allerdings stünden 7.4 Prozent links aussen.

«Ostschweiz am Sonntag» / «Zentralschweiz am Sonntag»:

Schweizer Jugendherbergen kommen laut Meldungen der «Zentralschweiz am Sonntag» und «Ostschweiz am Sonntag» derzeit nicht durch Airbnb, sondern vielmehr durch die Vier-Sterne-Hotellerie unter Druck. Der Preiskampf in den Städten mache den Jugendherbergen zu schaffen, sagte Jugendherbergen-Chef Fredi Gmür den Zeitungen. Übernachtungen in Zürich und in Basel seien zum Teil nur noch 6 Franken teurer als ein Privatzimmer in der Jugendherberge.

«NZZ am Sonntag»:

In den 21 konzessionierten Schweizer Spielbanken hatten Ende vergangenes Jahr 50’262 Personen ein Zutrittsverbot, wie die «NZZ am Sonntag» mit Verweis auf die Statistik der Eidgenössischen Spielbankenkommission (ESBK) berichtet. 2016 wurden rund 3800 neue Spielsperren verhängt. Die Zahl der Ausschlüsse steige kontinuierlich, was laut einer ESBK-Sprecherin damit zu erklären ist, dass kaum Zutrittsverbote rückgängig gemacht würden. Zudem bereinigten die Casinos ihre Datenbanken nicht, also löschten etwa Verstorbene nicht.

«NZZ am Sonntag»:

Die ETH Zürich plant laut einer Meldung der «NZZ am Sonntag» eine markante Aufstockung des Personals. Der ETH-Präsident Lino Guzzella will in den nächsten sieben Jahren hundert neue Professuren schaffen, was einer Aufstockung um 20 Prozent entspreche. Man wolle dadurch die Schlagkraft der ETH erhöhen. Gleichzeitig würden an der Hochschule hunderte neue Stellen entstehen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 550 Millionen Franken für diese Zeitspanne.

«SonntagsBlick»:

Ein Postangestellter im Briefzentrum Zürich-Mülligen hat laut einer Meldung des «SonntagsBlick» kriminelle Handlungen begangen. Er überklebte auf Paketen die Adressen der eigentlichen Empfänger und schickte diese an seinen Bruder und Komplizen. Dann bekamen es die Betrüger aber mit der Bundesanwaltschaft zu tun. Die Brüder wurden für ihre Taten zu Geldstrafen von je 5400 Franken verurteilt und der Pöstler wurde entlassen.

«SonntagsZeitung»:

Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz hat ein Verfahren der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma am Hals und dies soll laut einer Meldung der «SonntagsZeitung» Patrik Gisel, also der Nachfolger und langjährige Freund von Vincenz, ausgelöst haben. Um zu klären, ob seine Bank korrekt aufgestellt war, bestellte Gisel bei der Anwaltskanzlei Prager Dreifuss ein Gutachten zur Corporate Governance. Die Juristen fanden laut der «SonntagsZeitung» an mehreren Stellen nicht das vor, was die Aufsicht von einer systemrelevanten Bank verlangt. Dies veranlasste dann die Finma, zu ermitteln. (sda)

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