Letzte Saison gewann Gottéron die Qualifikation und verlor den Titel erst im Finale gegen den SC Bern. Trainer und Sportchef Hans Kossmann hat die Lehren aus dem Scheitern gezogen. Er verbrachte während der Qualifikation viel Zeit damit, das Spiel zu justieren, rumpelfester und playofftauglicher zu machen.
Deshalb war Gottéron in der Qualifikation bei weitem nicht so stilsicher, offensiv so leichtfüssig und defensiv so stabil wie letzte Saison. Am Ende schaffte Gottéron ohne zu begeistern trotzdem Platz 2.
Gottérons Spiel ist inzwischen an einem guten Abend einfacher, rauer und robuster geworden – wie etwa zuletzt beim 2:0 in Bern, das den SCB in die Abstiegsrunde beförderte. Auf dem Transfermarkt hat Kossmann kurz vor Torschluss die Ausländerpositionen verstärkt (Hagmann, Juroina) und die Kadertiefe erhöht (Kamerzin, Fritsche).
Aber der defensive Leim ist immer noch nicht ganz getrocknet und Gottéron hat 24 Gegentore mehr kassiert als während der letzten Qualifikation. Am Ende reduziert sich eine Analyse auf die Frage: Ist Benjamin Conz tatsächlich ein Playoff- und Meistergoalie?
Ambri steht erstmals seit 2006 wieder in den Playoffs und auch damals war Serge Pelletier Trainer. Ambri hat die Leidenschaft um ein Spiel zu gewinnen. Aber es hat nicht die Ausgeglichenheit, die Kadertiefe und die Energie um die Serie zu gewinnen. Gottéron hat gegen Ambri drei von vier Qualifikationspartien gewonnen und ist klarer Favorit in diesem Viertelfinale.
Wenn da nur nicht die Torhüterfrage wäre: Ambris Goalies Sandro Zurkirchen (Fangquote 92,19 %) und Nolan Schaefer (93,82 %) waren in der Qualifikation klar besser als Benjamin Conz (91,68 %). Ein Scheitern gegen Ambri würde den HC Fribourg-Gottéron und die Position von Trainer und Sportchef Hans Kossmann in den Grundfesten erschüttern.
TIPP: Gottéron kommt weiter. Nicht in vier Spielen aber wohl in höchstens sechs.