Über 100 bewaffnete Männer sind in die Provinzhauptstadt Chilpancingo im Süden von Mexiko eingerückt und haben einen Kontrollposten errichtet. Die Polizei in der Hauptstadt des Bundesstaats Guerrero wurde in Alarmbereitschaft versetzt.
«Wir haben den Glauben an unsere Sicherheitskräfte verloren», sagte der Sprecher der Bürgerwehr, Nicolás Chávez Adame, am Donnerstag.
Im Kampf gegen die Drogenkartelle haben sich in den vergangenen Jahren im Südwesten von Mexiko immer wieder bewaffnete Selbstverteidigungsgruppen gebildet, von denen einige aber selbst Kontakte zum organisierten Verbrechen unterhalten sollen.
Im Nachbarstaat Michoacán lieferten sich Bürgerwehren zuletzt blutige Kämpfe mit dem Verbrechersyndikat Caballeros Templarios (Tempelritter). Die Regierung musste schliesslich Tausende Soldaten und Polizisten in die Region schicken, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Im Hochland von Guerrero wird Marihuana und Schlafmohn zur Opiumproduktion angebaut. In der Nähe von Chilpancingo liegt zudem die Landuniversität Ayotzinapa. 43 Studenten des Lehrerseminars der Uni wurden vor einem Jahr von Polizisten verschleppt und vermutlich von Mitgliedern einer Drogenbande getötet. (kad/sda/dpa)