Bahnverkehr: Brandstiftung sorgt für grosses Chaos im Zürcher ÖV

Bahnverkehr: Brandstiftung sorgt für grosses Chaos im Zürcher ÖV

07.06.2016, 17:16

Ein absichtlich gelegter Brand hat am Dienstag den ÖV im Grossraum Zürich massiv beeinträchtigt. Die Strecke zwischen Oerlikon und Flughafen wird bis mindestens 20 Uhr ausser Betrieb sein. Damit ist auch der Feierabendverkehr nochmals stark betroffen.

Bemerkt wurde der Kabelbrand in Zürich Nord gegen 3 Uhr morgens. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer löschen, bevor der Pendlerverkehr einsetzte. Dennoch waren die Auswirkungen im ÖV bis am Abend zu spüren.

Ob das Feuer direkt im Kabelschacht ausbrach oder in der Umgebung und dadurch die Kabel beschädigt wurden, wollte die Stadtpolizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekanntgeben. Klar ist hingegen, dass durch das Feuer die Steuerung der Signale beschädigt wurden und dass die unbekannten Täter in ein umzäuntes Gelände einbrachen.

Zehntausende Pendler betroffen

Das Feuer beeinträchtigte den ÖV im Grossraum Zürich enorm. Die Strecke zwischen Oerlikon und Glattbrugg, die weiter nach Schaffhausen führt, und die Strecke zwischen Oerlikon und Flughafen waren unterbrochen. Zahlreiche Züge fielen ganz aus oder mussten umgeleitet werden. Zehntausende Reisende waren betroffen.

Der Verkehr auf der Strecke zwischen Oerlikon und Glattbrugg konnte am Mittag wieder aufgenommen werden. Die Strecke zwischen Oerlikon und Flughafen bleibt hingegen bis mindestens 20 Uhr gesperrt.

Züge nach München, St.Gallen oder Konstanz werden seit dem frühen Morgen umgeleitet und fahren nicht über den Flughafen Zürich. Zudem fallen weiterhin einige S-Bahnlinien aus oder werden umgeleitet.

Die SBB richteten für Reisende, die vom Zürcher Hauptbahnhof zum Flughafen wollen, Shuttle-Züge ab Winterthur ein. Der Umweg über Winterthur verlängert den Anreiseweg allerdings um etwa 1 Stunde.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) verdichteten zudem den Fahrplan der Linie 10 und erhöhten so die Kapazität. SBB-Kundenlenker kümmerten sich um die Fragen der gestrandeten Pendler und halfen ihnen, von A nach B zu gelangen. Ob die SBB Rückerstattungen leistet, wird sie zu einem späteren Zeitpunkt überprüfen. Im Vordergrund habe am Dienstag die Störungsbewältigung gestanden.

Rund 120 Reisende verpassten Flug

Auf den Flughafen Zürich, der wegen des Brandes nur umständlich zu erreichen war, hatte der Vorfall allerdings keine grossen Auswirkungen. Der Flugbetrieb sei durch die Störung nicht beeinträchtigt worden, sagte ein Flughafen-Sprecher der Nachrichtenagentur sda.

Gemäss Angaben des Flughafens hätten aber zwischen 120 und 130 Passagiere, die mit dem ÖV zum Flughafen fuhren, ihren Flug verpasst. Zudem hätten einige Angestellte ihren Dienst etwas später angetreten als geplant, da sie an den Bahnhöfen oder Tramstationen nicht mehr weiterkamen. Zu Engpässen beim Personal sei es jedoch nicht gekommen. (sda)

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