Der Anschlag auf das französische Satire-Magazin «Charlie Hebdo» in Paris gehe auf das Konto von Al-Kaida im Jemen. Die Organisation wollte sich für die ehrverletzenden Karikaturen vom Propheten Mohammed rächen. Frankreich wurde ferner gezielt wegen dessen Rolle im Krieg gegen den Islam ausgesucht: «Die Verbrechen westlicher Länder, allen voran Amerika, Grossbritannien und Frankreich, werden auf ihre Heimat zurückschlagen.» Dies erklärte ein Al-Kaida-Vertreter gegenüber der Nachrichten-Agentur «The Associated Press» am Freitag.
Die Aktion war vermutlich von langer Hand geplant gewesen. So sei mindestens einer der beiden Brüder, die den Anschlag verübten , bereits 2011 in den Jemen gereist und habe dort eine Ausbildung zum Terrorkämpfer absolviert. Dies sagen U.S.-Behörden und offizielle Stellen im Jemen unabhängig voneinander. Der in Dammartin-en-Goële getötete Said Kouachi wurde demzufolge speziell mit dem Ziel trainiert, um später nach Frankreich zurückzukehren und dort für die Al-Kaida einen Anschlag auszuführen.
Es wäre das erste Mal, dass der Ableger der Al-Kaida im Jemen eine derartige Operation in der westlichen Welt durchgeführt hat. Zwei frühere Versuche scheiterten.
Unbestätigten Angaben zufolge sollen alle drei Täter derselben Dschihadisten-Gruppe angehört haben. Coulibaly hatte den Sender BFM-TV angerufen und erklärt, er wolle die Palästinenser verteidigen und auf Juden zielen. Er habe Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und er habe gemeinsam mit den Kouachi-Brüdern seine Tat und den Anschlag auf «Charlie Hebdo» geplant, sagte Coulibaly.
Demselben Sender hatte Cherif Kouachi in einem Telefongespräch aus der Druckerei erklärt, er habe finanzielle Unterstützung vom Al-Kaida-Prediger Anwar al-Awlaki erhalten, der zahlreiche Extremisten angeworben hat. «Ich wurde von der Kaida im Jemen entsandt, ich, Cherif Kouachi.» Er sei vor dem Tod Al-Awlakis im Jemen gewesen. Dieser war im September 2011 getötet worden. (oku)