Frankreichs Konservative wählen ihren Präsidentschafts-Anwärter

Frankreichs Konservative wählen ihren Präsidentschafts-Anwärter

27.11.2016, 05:20

Finale einer spannenden Kandidatenkür in Frankreich: Anhänger der bürgerlichen Rechten entscheiden am (heutigen) Sonntag, wen sie ins Rennen für die Präsidentenwahl 2017 schicken. In der Stichwahl stehen sich François Fillon und Alain Juppé gegenüber.

Der Überraschungskandidat Fillon gilt in Umfragen als klarer Favorit unter den beiden früheren Premierministern. Ihm werden bis zu 65 Prozent der Stimmen zugetraut. Die Wahllokale werden um 19.00 Uhr schliessen.

Die Vorwahl der Konservativen ist für Überraschungen gut. In der ersten Runde war Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy nur auf dem dritten Platz gelandet und ausgeschieden.

Viele hatten damit gerechnet, dass sich Juppé und Sarkozy für die Stichwahl qualifizieren würden. Fillon galt lange als «dritter Mann» oder «Mister Nobody» ohne grosse Chancen. Erst kurz vor der ersten Runde war er aus der Deckung gekommen.

Ausmarchung gegen Le Pen wahrscheinlich

Die Präsidentenwahl ist im April und Mai kommenden Jahres geplant. Der Anwärter der Konservativen hat gute Aussichten, in die entscheidende Stichwahl zu gelangen. Aller Wahrscheinlichkeit nach muss er gegen die Rechtspopulistin und Europagegnerin Marine Le Pen von der Front National (FN) antreten.

Fillon war unter dem damaligen Präsidenten Sarkozy von 2007 bis 2012 Regierungschef. Der Kandidat setzt auf einschneidende Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik und will das Verhältnis zu Russland verbessern. Kremlchef Wladimir Putin kennt er persönlich.

Fillon hatte sich in der ersten Runde überraschend mit gut 44 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Juppé kam auf 28.6 Prozent. Über vier Millionen Anhänger der bürgerlichen Rechten beteiligten sich.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Amtsinhaber François Hollande von den Sozialisten wieder antritt, bisher hat er sich aber nicht offiziell erklärt. Aufgrund seiner Unbeliebtheit dürfte ihm eine Wiederwahl aber sehr schwer fallen. Möglicher Kandidat im linken Lager ist der amtierende Premier Manuel Valls. (sda/dpa)

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