International
Deutschland

Säurewolke zieht nach Chemieunfall über deutsche Stadt Oberhausen

Säurewolke zieht nach Chemieunfall über deutsche Stadt Oberhausen

16.02.2017, 15:0916.02.2017, 15:13
Mehr «International»
epa05796341 A drone picture shows steam rising from chemical tanks (C) on a factory site in Oberhausen, Germany, 16 January 2017. Gases escaped from the site after an accident, leading the Oberhausen  ...
Bild: ANC-NEWS/EPA/KEYSTONE

Wegen eines fatalen Fehlers in einem Chemiebetrieb hat sich am Donnerstag eine gefährliche Säurewolke im westdeutschen Oberhausen ausgebreitet. Etwa 150 Menschen klagten über Atemwegsreizungen.

Der Verkehr in der Stadt war stundenlang stark beeinträchtigt. Die Behörden riefen die Menschen auf, ihre Häuser nicht zu verlassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten. In Kindergärten und Schulen durften Kinder bis zum frühen Nachmittag nicht ins Freie.

Beim Chemikalienhändler Hamm Chemie war am Morgen irrtümlich Salzsäure von einem Schiff in einen Tank mit hochkonzentrierter Schwefelsäure geleitet worden. Der Tank platzte auf, eine Dampfwolke mit einem Gemisch aus Salz- und Schwefelsäure trat aus.

40 Beschäftigte des Händlers und 110 Mitarbeiter eines benachbarten Betriebes klagten über Atemwegsreizungen. Fünf von ihnen mussten ärztlich behandelt werden.

Zu dem Unfall sei es infolge menschlichen Versagens gekommen, sagte Geschäftsführer Axel Knauber. Die Kriminalpolizei ermittelt. Knauber bezifferte den Sachschaden auf etwa 1.5 Millionen Euro.

Am Nachmittag wurde der geborstene Tank mit Hilfe von Tanklastwagen geleert. 130 Feuerwehrleute waren im Einsatz, darunter auch Spezialisten für chemische Unfälle.

Die sichtbare Säurewolke hatte sich am Vormittag über mehrere Hundert Meter ausgedehnt. Die Feuerwehr setzte Wasserwerfer ein, um sie zu bekämpfen. Gefahrenstoffe wurden in der Luft nach Angaben der Behörden zunächst nicht nachgewiesen. Es würden weiter Proben genommen.

Laut dem Umweltamt der Stadt Oberhausen gab es keine Hinweise auf eine Gefahr für Umwelt und Natur. Auch das Trinkwasser sei nach dem Säureaustritt nicht gefährdet. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
WHO verlängert Verhandlungen über weltweites Pandemie-Abkommen

Bei den Verhandlungen über ein internationales Abkommen zur Vorbeugung von Pandemien ist es am Donnerstag zu keinem Durchbruch gekommen. Die 194 WHO-Mitgliedstaaten beschlossen nach zehn Tagen der neunten Verhandlungsrunde in Genf, eine weitere Sitzung anzusetzen.

Zur Story