Brillen und Kontaktlinsen: Generationenwechsel bei Fielmann rückt näher

Brillen und Kontaktlinsen: Generationenwechsel bei Fielmann rückt näher

18.12.2015, 14:44

Der deutsche Familienkonzern Fielmann bereitet sich auf den Generationswechsel vor. Der bestens ausgebildete Sohn des Firmengründers rückt in die Geschäftsleitung auf. Doch Firmenpatriarch Günther Fielmann behält auch mit 76 Jahren die Zügel in der Hand.

Marc Fielmann verantwortet künftig das Marketing von Fielmann. Viele Journalisten rechneten damit, dass Günther Fielmann die Staffel an seinen Sohn weitergeben würde, zumal der 76-Jährige schon häufiger von seinem Rückzug in absehbarer Zeit gesprochen hatte.

Aber der Brillenkönig dankt nicht ab. «Nein, keineswegs», lautete die Antwort auf die Frage, ob er sich nun aus dem Tagesgeschäft zurückziehen werde. Er freue sich jedoch darauf, mehr Zeit für die Entwürfe der Kollektionen zu haben. Seit 43 Jahren leitet der Senior den Konzern, der am Anfang nur ein Optik-Geschäft in Cuxhaven war.

Herausforderung und Verpflichtung

Sohn Marc hat sich von Kindesbeinen an auf die Nachfolge in der Firma vorbereitet, die zwar an der Börse notiert, aber dennoch ein Familienunternehmen geblieben ist. Nun folgt mit 26 Jahren der Sprung in die Geschäftsleitung eines Unternehmens mit einem Umsatz von rund 1.5 Milliarden Euro und mehr als 17'000 Mitarbeitern. Auch in der Schweiz ist die Kette mit über 30 Filialen präsent.

«Wenn mein Vater mir nun diese Verantwortung zutraut, so ist dies für mich Herausforderung und Verpflichtung zugleich», sagte Marc Fielmann. Vater und Sohn demonstrierten bei ihrem gemeinsamen Auftritt Einverständnis und Harmonie. «Wir haben uns eigentlich nie gestritten», beschrieb der Senior die Jahre der gemeinsamen Arbeit im Unternehmen.

Günther Fielmann ist spät Vater geworden; von seinem Sohn trennen ihn 50 Jahre. Doch der Firmenlenker plant nicht, vorübergehend einem familienfremden Manager die Führung von Fielmann zu überlassen. Schon bei früheren Gelegenheiten hat er aber auch deutlich gemacht, dass er nicht mehr mit 80 Jahren an der Spitze stehen will. Der Wechsel ist also nur eine Frage der Zeit. «Aber natürlich muss Marc sich bewähren.» Er könne sich zudem auf ein erfahrenes Management-Team stützen.

Günther Fielmann hat mit seiner Ex-Frau auch eine Tochter, die 21 Jahre alt ist und noch studiert. Der Vater hofft, dass auch sie eines Tages für das Unternehmen tätig wird. Doch da bremst der Sohn ein wenig, wohl auch aus seiner eigenen Erfahrung: «Wir würden uns riesig darüber freuen. Aber das muss jeder Mensch allein entscheiden, weil es viel verändert.» (sda/dpa)

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