Sucht Schweiz sagt Geschlechterstereotypen den Kampf an

Sucht Schweiz sagt Geschlechterstereotypen den Kampf an

12.09.2016, 10:08

Fitnesswahn, Essstörungen und Koma-Trinken: Wenn Jugendliche Süchte entwickeln, hat dies auch mit wahrgenommenen Geschlechterrollen zu tun. Neue Filme und Unterrichtsmaterial sollen für diesen Zusammenhang sensibilisieren.

Sucht Schweiz will mit der Lancierung von Videos, Unterrichtsmaterialien und Aktivitäten für 13- bis 16-Jährige «eine Lücke in der geschlechterspezifischen Suchtprävention» schliessen, wie die Organisation am Montag mitteilte. Auch wenn nicht alle Mädchen und Knaben gleich seien, müssten Geschlechtsunterschiede in der Prävention besser berücksichtigt werden.

Die fünf Filme greifen jugendspezifische Themen wie Gruppendruck auf, oder auch die Frage, was ein «richtiger Mann» sei. Bei den Mädchen geht es etwa um das durch die Medien vermittelte Körperideal. Ein weiterer Film richtet sich an beide Geschlechter und soll Jugendlichen dabei helfen, belastende Situationen und Stress zu meistern. Die Filme regten dazu an, «Geschlechterstereotypen kritisch zu hinterfragen».

Der kleine Unterschied

In ihrem Konsumverhalten unterscheiden sich Mädchen und Knaben schon im Jugendalter. So berichten Mädchen häufiger als Jungen, dass sie Alkohol trinken, um Probleme zu vergessen oder ihre Stimmung aufzuheitern.

Die meisten Mädchen konsumieren Alkohol aber seltener, in kleineren Mengen sowie weniger riskant als dies Knaben tun. Jungen sind auch eher geneigt, illegale Drogen auszuprobieren. Für Sucht Schweiz ist es wichtig, die Prävention früh anzusetzen, «bevor sich Konsumgewohnheiten verfestigen».

Entwickelt wurden die Unterlagen mit Jugendlichen und Fachleuten. Das Projekt wurde durch das Nationale Programm Alkohol finanziell unterstützt. (sda)

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