International
Thailand

Aus Höhle gerettete Jugendliche schildern «Wunder» der Rettung

Aus Höhle gerettete Jugendliche schildern «Wunder» der Rettung

18.07.2018, 15:2418.07.2018, 15:40
Mehr «International»

Als «ein Wunder» hat einer der aus der thailändischen Höhle geretteten Knaben die Entdeckung der Fussballmannschaft unter Tage beschrieben. Der 14-jährige Adul Sam-on erzählte vom Augenblick, als die zwölf Jugendlichen und ihr Trainer nach neun Tagen von britischen Tauchern aufgespürt wurden, am Mittwoch auf einer Medienkonferenz in Chiang Rai.

epa06896386 The 12 rescued members of the Wild Boar soccer team, with their assistant coach Ekapol Chantawong (front, L), make their first public appearance with child psychologists during a military  ...
Die Jungen wurden heute aus dem Krankenhaus entlassen.Bild: EPA/EPA

Die Junioren-Fussballmannschaft war zuvor gesund ein Tag früher als geplant aus dem Spital entlassen worden. Adul hatte den Tauchern auf Englisch geantwortet, als diese die Knaben nach tagelanger Suche in der verwinkelten Höhle aufgespürt hatten. Sein Gehirn habe nach so vielen Tagen ohne Essen «nicht sehr gut funktioniert», fügte er hinzu. Adul erzählt weiter:

«Wir alle stimmten zu, in die Höhle zu gehen. Wir waren noch nie dort. Wir haben das Wasser kommen sehen und überlegt, zurückzugehen.»

Schliesslich hätten sie feststellen müssen, dass sie eingeschlossen sind, obwohl alle Jungen schwimmen können. Man hätte einfach nicht realisiert, wie hoch das Wasser steigen kann. Ake, der 25-jährige Trainer erzählt weiter:

«Wir haben probiert, einen Tunnel zu graben. Ich habe den Jungen gesagt, sie müssen keine Angst haben, weil das Wasser morgen wieder sinken wird.»

Dann habe jemand gesagt, er meine zu wissen, dass die Höhle einen zweiten Ausgang hat. Daher zog sich die Gruppe weiter in die Höhle zurück. Währenddessen konnten sie das Wasser stets steigen hören.

«Irgendwann konnten wir den Regen draussen nicht mehr hören.»
Einer der geretteten Jungen in Thailand

In den neun Tagen, die sie schliesslich in der Höhle verbrachten, hätten sie nur Regenwasser getrunken, aber nichts gegessen, berichteten die Jungen, die bei der Medienkonferenz – passend zum Namen ihres Teams – ein Fussballtrikot mit einem aufgedruckten Wildschwein trugen.

Als die Retter schliesslich in die Höhle vordrangen, spielten die Jungen «Dame» mit ihnen. Zu jener Zeit war es auch, als sie vom Tod des Tauchers Saman Kunan erfuhren. Ake sagte dazu:

«Wir fühlten uns schuldig wegen seines Todes.»

Einer der Jungen gab an, später vielleicht einmal wieder in die Höhle zurückkehren zu wollen – allerdings nur in Begleitung eines Führers. Ein anderer sagt, er wolle nie wieder an diesen Ort zurück.

Die Höhle soll man später besichtigen können:

Auf die Frage hin, was sie zu Hause als Erstes tun werden, nannten die Jungen verschiedene Gerichte, die sie essen wollten. Ausserdem wollen sich alle bei ihren Eltern entschuldigen. Viele hatten verschwiegen, dass sie vor hatten, in diese Höhle zu gehen, oder nannten eine andere Höhle.

Jetzt brauchen sie Ruhe

Mit der Medienkonferenz soll – zumindest vorläufig – das grosse Interesse der Öffentlichkeit am Schicksal des Fussballteams gestillt werden. Anschliessend sollen die Buben und ihr Trainer endlich nach Hause zurückkehren können.

Die zwölf Fussballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren am 23. Juni in der Tham-Luang-Höhle von rasch steigenden Wassermassen überrascht und eingeschlossen worden. Neun Tage später wurden sie gefunden, mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut.

Nach gut zweieinhalb Wochen in der Höhle wurden sie am 10. Juli schliesslich gerettet. Die ebenso riskante wie dramatische Rettungsaktion sorgte weltweit für Aufsehen. (sda/afp/doz)

Alle 12 Jungen und ihr Trainer sind gerettet

Video: srf/SDA SRF

Das Höhlen-Drama in Thailand in Bildern:

1 / 40
Höhlen-Drama in Thailand
Das sind die zwölf Jungen, die aus der Höhle in Thailand gerettet werden konnten. Sie sind nun im Krankenhaus. (Bild: Twitter)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Netanjahu: Druck durch Armee bringt Geiseln heim – das Nachtupdate ohne Bilder

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht im militärischen Vorgehen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen weiter die einzige Möglichkeit, die in dem Küstengebiet festgehaltenen Geiseln zurück nach Israel zu holen. «Nur die Fortsetzung des kraftvollen militärischen Drucks, den wir ausgeübt haben und noch ausüben werden, wird unsere Geiseln zurückbringen», sagte Netanjahu am Donnerstagabend nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Angehörigen verschleppter Soldaten.

Zur Story