Seine Schwäche sind die fehlenden Beziehungen in der Hockeyszene und die fehlende Überzeugungskraft beim Verhandeln mit den Stars draussen im Lande. Aber seine Stärke ist das feine Gespür für die Leute in der eigenen Firma. Ein mässiger «Aussenminister», aber ein exzellenter «Innenminister». Deshalb macht ja die Wegbeförderung von Sportchef Jörg Reber auf den Posten eines strategischen Chefs der Sportabteilung Sinn. In dieser neuen Position obliegt ihm die Pflege der heimischen Sportkultur und der Ausbau der eigenen Nachwuchsorganisation.
Sozusagen zum Abschluss seiner Sportchef-Tätigkeit hat er nun einen «Königstransfer» getätigt. Oder besser eine «Königs-Vertragsverlängerung». Er hat heute den Vertrag mit Torhüter Ivars Punnenovs (23) vorzeitig um zwei Jahre bis 2021 verlängert (ein Jahr plus Option). Sein alter Vertrag war noch bis zum Ende der nächsten Saison gültig. Punnenovs wechselte nach dem Abstieg der Lakers 2015 zum Aufsteiger Langnau.
Diese Vertragsverlängerung ist von existenzieller Bedeutung. Denn die guten helvetischen Torhüter werden immer rarer. Wie das Beispiel des HC Davos zeigt (Gilles Senn, Joren van Pottelberghe), sind die jungen Schweizer Goalies nur noch an guten Abenden wirklich gut. Ein Team vermögen sie nicht mehr zu tragen.
Ivars Punnenovs ist lettischer Nationaltorhüter. Aber mit Schweizer Lizenz. Er hat es erst möglich gemacht, dass die SCL Tigers bis zur zweitletzten Qualifikationspartie eine Chance auf die Playoffs hatten. Mit einer Fangquote von 91,80 Prozent war er in der Qualifikation besser als die beiden HCD-Torhüter, besser als die Goalies von Lausanne und besser als Ambris Benjamin Conz.
Neben Punnenovs bleibt auch der russisch-schweizerische Doppelbürger Alexei Dostoinov in Langnau. Der Flügel hat eine Vertragsverlängerung um drei Jahre bis zur Saison 2021/22 unterzeichnet. Mittlerweile ist der technisch versierte Stürmer bei den SCL Tigers nämlich zu einem Schlüsselspieler in der Offensive geworden.