1. Aprilscherze: Pfeffergebühr, Kunstschätze und vermeintliche Fusionen zum 1. April

1. Aprilscherze: Pfeffergebühr, Kunstschätze und vermeintliche Fusionen zum 1. April

01.04.2016, 06:08

Aufpreise in Zürcher Restaurants, Fusionen entfernter Gemeinden und Ikea-Haus-Recycling: Zahlreiche Medienbeiträge und -mitteilungen zum 1. April haben am Freitag zum Schmunzeln und Stirnrunzeln angeregt.

Die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet von Plänen des Wirteverbands Gastro Zürich-City für eine «verursachergerechte Kostenstruktur», wonach in Restaurants bislang inbegriffene Dienstleistungen künftig nur noch gegen Aufpreis angeboten werden sollen. «So schlüge etwa jeder Toilettengang künftig mit 1 Franken zu Buche. Auch Tischbrot soll nicht mehr gratis abgegeben werden», schreibt die «NZZ». Von den 2 Franken pro Scheibe flösse ein Teil in Ernährungsprojekte in der Dritten Welt. Die Salz- und Pfefferstreuer soll das Personal nur noch gegen eine Gebühr von mindestens 50 Rappen bringen.

Laut der «Aargauer Zeitung» könnte die Aargauer Hauptstadt bald «Aarau am See» heissen. Der Stadtrat wolle Fusionsverhandlungen mit der Gemeinde Meisterschwanden am Hallwilersee aufnehmen. Neben dem Seeanstoss würde Aarau von einer Senkung des Steuerfusses und neuen Baulandreserven profitieren.

Auch die «Berner Zeitung» berichtet von einer ungewöhnlichen «Scheinehe»: So wollten die Gemeinden Belp und Sigriswil fusionieren, um die Einschränkungen der Zweitwohnungsinitiative zu umgehen. Während die Berner Oberländer Gemeinde Sigriswil damit über 700 neue Ferienwohnungen bauen könnte, winkten den Belper Bürgern etwa Gratiseintritte in die beiden Sigriswiler Solbäder.

Zukunft für Ikea-Häuschen

Für die Ikea-Häuschen, die wegen Brandgefahr von der Asyl Organisation Zürich als Flüchtlingsunterkunft zurückgezogen und eingelagert worden sind, hat der «Tages-Anzeiger» eine Verwendung gefunden: Der umtriebige Hotelier des Hotels Uto Kulm, Giusep Fry, übernehme diese, um auf dem Uetliberg ein mobiles Berghüttendörfchen einzurichten. Damit könne er eine Regelung umgehen, die feste Installationen im Freien untersage.

Einen hohen Preis für die Beherbergung der «Tour de France» muss die Stadt Bern laut dem «Bund» bezahlen. Demnach soll der Kreuzgassbrunnen im Juli weggehievt werden. Er soll dereinst auf dem Breitenrainplatz zu stehen kommen. Die Zeitung beruft sich auf einen Insider der Berner Stadtverwaltung, der «letztes Jahr als erster Stadtangestellter eine Weiterbildung als Whistleblower erfolgreich absolviert hat».

Radio Bern1 berichtete über eine neue Kategorie beim Grand-Prix von Bern. Das Laufsportevent, bekannt als «die schönsten 10 Meilen der Welt», könne an der diesjährigen Jubiläumsausgabe auch mit dem Mofa absolviert werden. Der GP reagiere damit auch auf die steigende, wohl nostalgie-bedingte Nachfrage nach Mofas.

Der Bund besitzt Kunstwerken im Wert von rund 17.5 Milliarden Franken. Das zumindest berichtet die Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) zum 1. April. Wie die EFK in einer Mitteilung schreibt, seien die Vermögenswerte - darunter Werke wie «Naked Gotthardo» von Jeff Koons oder «das bekannte Gemälde 'Origine monétaire du monde' (1964), ein Akt von Konrad Abendrot» - nicht bilanziert und unzureichend gesichert. Die EFK empfiehlt, die Kunstwerke dem Publikum zugänglich zu machen, «etwa im Rahmen der nächsten Landesausstellung». Zudem müsse ihre Neubewertung schrittweise wieder in die Bundesbilanz aufgenommen werden, «um den erwarteten Rückgang der Fiskaleinnahmen zu kompensieren».

Geschlechtsneutrale Haltestellen

Um Geschlechterneutralität bemüht zeigen sich derweil die Verkehrsbetriebe Glattal AG in einer Mitteilung. Um gegen die Benachteiligung von Frauen bei der Vergabe von Haltestellennamen ein deutliches Zeichen zu setzen, habe die VBG den Haltestellennamen «Zum Wilden Mann» um ein Schild mit der Bezeichnung «Zur Wilden Frau» erweitert. In den nächsten zwölf Monaten sollen sämtliche Schilder an den Haltestellen mit weiblichen Formen ergänzt werden.

Für eine ungewöhnliche Föhn-Aktion wirbt der Natur- und Tierpark Goldau in einer Mitteilung unter dem Titel «Aprilwetter sorgt bei Hawaiigänsen für Hühnerhaut». Weil die Spezies nicht mit Nässe umgehen könne, föhnten die Tierärzte im Tierpark ihren Schützlingen das Gefieder. Für den Frühling 2016 werden weitere motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Föhn-Team gesucht. (sda)

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