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Angst vor NoBillag: Wie TPC-Kaderleute ihre Mitarbeiter beschwören

Angst vor NoBillag: Wie TPC-Kaderleute ihre Mitarbeiter beschwören 

03.11.2017, 09:5707.11.2017, 14:13
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Die «NoBillag»-Initiative macht die SRF-Macher zunehmend nervös. Besonders deutlich zeigt sich das bei der SRG-Tochter TPC, wie der Tagesanzeiger berichtet.

So sprach TPC-Chef Detlef Sold Anfangs Oktober an einer Mittagsveranstaltung für die Angestellten Klartext: «Hast du dir schon mal überlegt, was passiert, wenn die Volksinitiative ‹No Billag› angenommen wird? Sie bedeutet faktisch die Abschaffung der SRG und damit Jobverlust für uns alle.» 

Ein TV-Kameramann von tpc fillmt EHC Kloten Stuermer Marc Marchon, rechts, waehrend dem Eishockey-Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem EHC Kloten und dem EHC Biel am Freitag, 8. Septem ...
TPC produziert die Inhalte fürs SRF.Bild: KEYSTONE

Noch expliziter ging laut dem Bericht ein TPC-Kadermitglied vor. In einem Mail an seine Teammitglieder schreibt er: «Im Falle einer Annahme der Initiative wird das TPC am Folgetag seine operativen Tätigkeiten einstellen. Ohne Wenn und Aber.»

Als SRG-Unternehmen dürfe TPC keinen öffentlich Abstimmungskampf betreiben, schreibt der Kadermann weiter. Er betont aber: «Als Privatpersonen dürfen und müssen wir uns engagieren.»

Weiter ruft er seine Teammitglieder zu Spenden für den Verein «Nein zum Sendeschluss» auf, der sich gegen die Initiative engagiert. «Ich werde es auf jeden Fall tun und einen dreistelligen Betrag einlegen», heisst es in der E-Mail laut Tagesanzeiger weiter.

Der Zürcher Rechtsanwalt Roger Rudolph bezeichnet die Tonalität der Appelle im Tagesanzeiger als aussergewöhnlich aber zulässig. Arbeitsrechtlich problematisch würde es erst, wenn die Mitarbeiter sanktioniert würden, wenn sie der Empfehlung ihres Vorgesetzten nicht folgten. (mlu)

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72 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerHans
03.11.2017 10:10registriert Februar 2016
No Billag wurde lange belächelt, jetzt macht sich aber langsam Muffensausen in der geschützten Werkstatt breit.
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Patrick Gasser
03.11.2017 11:00registriert September 2017
Bitte bei der Abstimmung nicht an die unsäglichen Formate wie "Ready, steady, Golf", "Jeder Rappen zählt" oder "Glanz&Gloria" denken. Es brauchtdie SRG für die Debattenkultur im Land. Denn: Wie oft beginnen weitreichende Enthüllungen mit dem Satz "das zeigen Recherchen der Rundschau"? Dazu kommen weitere Informationssendungen (10vor10, Tagesschau, etc...) sowie debattenfördernde Sendungen wie die "Arena" oder "Der Club". Weil die privaten Medienhäuser ihre Ausgaben für journalistische Produkte zurückgefahren haben und dies weiter tun werden, braucht es die SRG als Rückgrad der vierten Gewalt.
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Arutha
03.11.2017 10:48registriert Januar 2016
Ich werde Nein stimmen.
Eine SRG die 80% weniger erhält, wird auch die 20% nicht mehr so einfach erwirtschaften können. Und das Programm der Privaten Sender in der Schweiz ist lächerlich. Tele Züri erstellt pro Woche etwa 10 Sendungen die dann in der Ewigschlaufe laufen. So etwas will ich nicht.
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