Bei einer Protestdemonstration vor der saudi-arabischen Botschaft in Teheran ist es am Samstag zu Ausschreitungen zwischen den Demonstranten und der Polizei gekommen. Hunderte von hauptsächlich iranischen Studenten wollten die Botschaft attackieren und die saudische Nationalflagge entfernen.
Sie verlangten eine Schliessung der Botschaft und riefen «Raus aus unserem Land». Dabei kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei.
Hintergrund der Proteste ist ein Zwischenfall am Flughafen der saudischen Hauptstadt Riad. Zwei junge iranische Pilger waren dort in der vergangenen Woche bei einer Körperkontrolle von zwei saudischen Sicherheitsbeamten angeblich sexuell belästigt worden.
Die saudischen Behörden haben die beiden Beamten zwar vernommen, ob sie bestraft wurden, ist aber unklar. Im Iran steht nach islamischen Vorschriften auf sexuellen Missbrauch von Jugendlichen die Todesstrafe. Dies war auch die Forderung der Demonstranten vor der Botschaft.
Der Iran und Saudi-Arabien stecken auch wegen des Jemen-Konflikts in einer diplomatischen Krise. Der Iran hat die Angriffe der von Saudi-Arabien geführten Koalition gegen die Huthi-Rebellen im Jemen scharf verurteilt und eine sofortige Waffenruhe gefordert.
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat den Saudis sogar Völkermord vorgeworfen. Der iranische Präsident Hassan Ruhani warnte die Führer des Landes vor dem gleichen Schicksal wie Iraks Diktator Saddam Hussein, der gestürzt und später hingerichtet worden war. (sda/dpa)