Heute sind alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, welche die Welt innert eines Jahres wiederherstellen kann. In anderen Worten: Wir leben ab heute auf Ökopump. Dies ergaben die Untersuchungen des Global Footprint Networks, welches den Earth Overshoot Day (oder auch Welterschöpfungstag) seit 1961 jährlich berechnet.
Wenn wir so leben wie aktuell, bräuchte die Menschheit 1,75 Welten, um den Bedarf zu decken. Früher als am 29. Juli waren die Ressourcen noch nie aufgebraucht. Vor einem Jahr ergaben die Berechnungen noch den 1. August. Allerdings wurde dieses Datum mit den neusten Daten ebenfalls auf den 29. Juli korrigiert. Dies, weil die Messmethoden immer präziser werden. Der Welterschöpfungstag kann sich also auch im Nachhinein noch leicht verschieben. (Mehr dazu auch in der Infobox unten.)
Die Schweiz erreichte ihren Erschöpfungstag schon am 9. Mai. Berichtet wurde darüber allerdings schon am 7. Mai. Grund dafür war, dass dafür die Daten von 2018 verwendet wurden, jetzt aber Zahlen aus dem Rapport 2019 herbeigezogen wurden. (Siehe auch Infobox unten.)
Am 29. Juli hat die Welt die Ressourcen für 2019 aufgebraucht. Heruntergebrochen auf verschiedene Länder sieht es teilweise noch schlimmer aus. Würde die Welt leben wie Katar, wäre es schon am 11. Februar so weit gewesen. Vor einem Jahr brauchte der Wüstenstaat gar noch zwei Tage weniger lang.
Blicken wir nur auf die Schweiz, sehen wir, dass der Erschöpfungstag immerhin seit 2012 wieder leicht später erreicht wird – wir bewegen uns aber auf tiefem Niveau.
Warum die Schweiz so viele Ressourcen verbraucht, ist laut WWF Schweiz kurz zusammengefasst: «Wir sind global gesehen extrem reich. Darum konsumieren wir sehr viel und belasten die Umwelt damit sehr stark. Wir haben die schwersten Autos Europas und fliegen doppelt so häufig wie unsere Nachbarn. Und dann heizen wir auch noch mehr als die meisten anderen in Europa besonders umweltschädlich mit Öl.»
Mit Blick auf die Welt zeigt sich eine deutliche Zunahme in den letzten 50 Jahren. 1970 brauchte die gesamte Bevölkerung noch ungefähr jährlich die natürlichen Ressourcen, welche unser Planet wiederherstellen konnte. Seither wird dieser Tag immer früher erreicht, immerhin hat sich das Wachstum in den letzten knapp zehn Jahren verlangsamt. Seit 2018 haben wir ihn allerdings jeweils schon am 29. Juli erreicht.
Aktuell bräuchten wir 1,75 Welten, um die natürlichen Ressourcen, die wir jährlich benötigen im gleichen Zeitraum wiederherzustellen. Würden gar alle so leben wie wir in der Schweiz, wären es 2,85 benötigte Welten. Ganz düster sieht es aus, wenn wir Katar zum Vorbild nehmen würden: Es bräuchte aktuell fast 10 Welten.
Müsste jedes Land seine Ressourcen selbst wiederherstellen, würde Katar mehr als 14-mal die aktuelle eigene Fläche benötigen. Die Schweiz rückt hier leider auch in die Spitzengruppe vor: Es bräuchte 4,6-mal die Schweiz.
Dieser Artikel erschien erstmals 2018. Wir haben ihn mit den aktuellsten Zahlen angepasst.
Aber wie steht es um Indiens mittelalterlicher Umgang mit Recycling? wird das nicht bewertet? und die Millionen von Tonnen an Plastik, Chemikalien und Dünger, die jedes Jahr in die Gewässer wandern...? 🤔
dieser Hinweis ist überhaupt nicht als "deny me, blame others" zu verstehen! aber solche Statistiken sagen meistens nicht die ganze Wahrheit...