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WM 2014

Auf Brasilien setzen ist einfach – wir sagen Ihnen, mit welchen Aussenseitern Sie an der WM rechnen können

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100 Tage vor der WM 2014

Auf Brasilien setzen ist einfach – wir sagen Ihnen, mit welchen Aussenseitern Sie an der WM rechnen können

In 100 Tagen beginnt die Fussball-WM in Brasilien und die Favoriten sind die üblichen Verdächtigen. Als Mitfavorit gilt das nicht mehr ganz so geheime Belgien. Wir stellen Ihnen die wirklichen Geheimtipps vor und behaupten: Wer die Gruppe C übersteht, wird weit kommen.
04.03.2014, 18:24
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Der Frühling und die WM nahen, langsam kommen die Fussballkenner aus ihren Löchern gekrochen. 100 Tage vor dem WM-Start am 12. Juni ist in den Fankreisen der ganz grosse Geheimfavorit ausgemacht. Es ist Belgien mit seiner neuen Generation.

Diese will an die erfolgreichen Zeiten der Landesauswahl in den 80er-Jahren um Startorhüter Jean-Marie Pfaff anknüpfen, die 1980 ins EM-Finale und 1986 ins WM-Halbfinale kam. Kein Wunder, wenn man sich das Spielermaterial ansieht. Die meisten belgischen Spieler sind bei Topklubs unter Vertrag und voll im Saft.

Der Gesamtkader der «roten Teufel» hat fast eine halbe Milliarde Franken Transferwert. Zum Vergleich: Die Schweizer Nationalmannschaft wird mit weniger als der Hälfte bewertet, 200 Millionen Franken. Die Startelf der Belgier könnte beispielsweise so aussehen: 

Die jungen «roten Teufel»

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Im Tor steht Thibaut Courtois (Atlético Madrid, von Chelsea ausgeliehen), als Verteidiger agieren Daniel Van Buyten (Bayern München), Vincent Kompany (Manchster City), Jan Vertonghen (Tottenham) und Thomas Vermaelen (Arsenal).

Im Mittelfeld tummeln sich illustre Namen wie Marouane Fellaini (Manchester United), Alex Witsel (Zenit St. Petersburg), Radja Nainggolan (AS Rom), Kevin de Bruyne (Wolfsburg) oder der Superstar der «neuen Wilden», Eden Hazard von Chelsea. Dazu kommt noch der bullige Stürmer Romelu Lukaku, der bei Everton regelmässig ins Tor trifft.

Wenn sogar Verteidiger zaubern

Jan Vertonghen ist ein gross gewachsener Innenverteidiger. Und dazu äusserst technisch beschlagen, wie das Video beweist.YouTube/TheBeanyman62

Also ist es offensichtlich, dass der Geheimtipp Belgien gar nicht mehr so geheim sein kann. Deshalb haben wir die WM-Gruppen unter die Lupe genommen und uns für die Teilnehmer der Gruppe C entschieden. Morgen Abend treffen die Belgier in Brüssel mit der Elfenbeinküste auf einen Teilnehmer dieser «Todesgruppe».

Elfenbeinküste

«Die Elefanten» haben an der WM in Brasilien wohl die letzte Chance, ihrer goldenen Generation um Superstar Didier Drogba einen Titel zu bescheren. Denn das Bestresultat dieser talentierten Truppe ist «nur» ein zweiter Platz am Africa Cup 2012. Das Finale verloren sie dort im Penaltyschiessen. 

In der regulären Spielzeit versagten ausgerechnet bei Drogba die Nerven, als der beste Chelsea-Spieler aller Zeiten einen Penalty nicht verwerten konnte. Die Defensive ist sicher nicht das Prunkstück der Mannschaft, die immer noch eine der physisch stärksten Teams an der WM sein dürfte. 

Drogba verschiesst den Penalty beim Africa Cup 2012

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GIF: YouTube/ua1908

Das Offensivpotential ist aber immer noch beträchtlich. Mit Yaya Touré als Lenker im Mittelfeld und auf den Seiten mit Salomon Kalou, der nach dem Chelsea-Abgang in Lille seine Form wiedergefunden hat, sowie Roms Gervinho, der sich dieser Saison teilweise in bestechender Form präsentiert hat. 

Des Weiteren ist noch ein altbekannter Super-League-Spieler im Kader zu finden: Seydou Doumbia, mittlerweile bei ZSKA Moskau engagiert. Der «neue» Drogba ist übrigens Wilfried Bony, der bei Swansea City seinen muskelbepackten Körper zum Tore schiessen benutzt und in der Europa League gegen den FC St. Gallen zeigte, wieso sein Marktwert fast 20 Millionen Franken beträgt.

Japan

Der aussichtsreichste asiatische Teilnehmer ist Japan mit seinem Star Shinji Kagawa. Aber auch seine Mitspieler sind inzwischen nicht mehr nur in der heimischen J-League tätig. Der Kader der Samurais ist fast zur Hälfte mit Bundesliga-Legionären bestückt. Diese zeichnen sich vor allem durch eine unbändige Laufbereitschaft aus. Die Fitness wird in Brasilien ein entscheidender Faktor sein. 

Kagawa, der Samurai-Bezwinger

Der Manchester-United-Spieler Kagawa lässt in diesem Werbespot seine Gegner alt aussehen. Ob Kagawa im Alltag auch Bier trinkt, sei mal dahingestellt.YouTube/KIRIN BEER

Zudem gelten die japanischen Spieler als pflegeleicht. Ein Traum jedes Trainers, in diesem Fall das Glück des Italieners Alberto Zaccheroni. Das letzte Spiel hat Japan übrigens gegen Belgien in Top-Formation auswärts mit 3:2 gewonnen. Trotzdem ist die Konstanz ein Problemfaktor. 

Nachdem sie am FIFA-Confederations-Cup letztes Jahr im Startspiel mit 0:3 gegen Brasilien überrannt wurden, spielten die Japaner einen tollen Match gegen Italien und verloren unglücklich mit 3:4. Die rasche Angewöhnung an den höheren Rhythmus wird der Schlüsselfaktor sein, um die Gruppenspiele zu überstehen.

Kolumbien

Natürlich würde der Ausfall ihres Superstars und besten Spielers Radamel Falcao sehr schmerzhaft für Kolumbien sein. Der Spieler von AS Monaco, vor der Saison für schlappe 75 Millionen Franken von Atlético Madrid geholt, hat sich am linken Knie verletzt und bangt um seine WM-Teilnahme.

Falcao, der Ausserirdische

Radamel Falcao tut alles, um es noch zur WM zu schaffen. Auch wenn es komisch aussieht.
Radamel Falcao tut alles, um es noch zur WM zu schaffen. Auch wenn es komisch aussieht.Screenshot: Instagram/falcao

Auch wenn der «Tiger» es nicht schaffen wird, sind immer noch genug andere talentierte Spieler da, um den Stürmer zu ersetzen. Speziell die Offensivkraft des Teams ist beeindruckend, namentlich Fredy Guarin von Inter Mailand im zentralen Mittelfeld sowie Flügelspieler Juan Cuadrado von Florenz. 

Dazu kommen im Sturm Luis Muriel von Udinese, Adrian Ramos von Hertha BSC (wechselt nach der WM zu Dortmund) sowie Jackson Martinez, der für seinen Verein FC Porto in 51 Spielen 40 Tore erzielt hat.

Griechenland

Die Griechen haben in ihrer Qualifikationsgruppe punktgleich mit einem anderen Geheimfavoriten, den starken Bosniern, abgeschlossen. Trainer Fernando Santos baut immer noch auf altbekannte Namen wie beispielweise Giorgos Karagounis, mit 131 Länderspielen Rekordspieler der Helenen. 

Am Schluss wird wahrscheinlich Griechenland Erster

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Alexis Zorbas, gespielt von Anthony Quinn, macht den Sirtaki-Tanz. So werden die Fans wahrscheinlich nach dem Gruppensieg jubeln.GIF: YouTube/Panagiotis Christakos

Die Griechen sind seit ihrem Europameistertitel 2004 ein wahrer Resultate-Spezialist geworden. Es würde daher nicht überraschen, wenn sie mit Kontern jeweils knappe 1:0-Siege einfahren könnten.

Es ist nicht auszuschliessen, dass trotz des jeweils grossen Potenzials nicht Japan, die Elfenbeinküste oder Kolumbien Gruppenerster wird, sondern die Griechen, von manchen spöttisch als «die neuen Italiener» bezeichnet. Mit Dimitrios Papadopoulos, Konstantinos Katsouranis und Lazaros Christodoulopoulos haben sie ausserdem sicher einige der längsten Namen der WM-Teilnehmer.

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