Es standen sich jene zwei Teams gegenüber, die in der National League bislang als einzige von einer Quarantäne-Pause verschont geblieben sind. Trotz zweier Fehlstarts fand der HC Davos zum zweiten Saisonsieg. Das Duell der einstigen Spitzenteams, die sich derzeit im Tabellenkeller aufhalten, hätte nicht spektakulärer beginnen können. Schon nach 78 Sekunden stand es 1:1. Tristan Scherwey brachte Bern nach 57 Sekunden in Führung; Joe Thornton glich 21 Sekunden später aus.
Auch im zweiten Abschnitt kassierten die Davoser nach bloss 73 Sekunden wieder ein Gegentor – das 2:2 durch Miro Zryd. Aber diesmal lief der Puck für den HCD, nicht wie vor gut zwei Wochen im Cup, als Bern an gleicher Stätte 2:0 gewann. Chris Egli brachte die Bündner mit einem Konter nach 26 Minuten wieder in Führung, und diesem Rückstand lief der SC Bern bis zuletzt erfolglos hinterher.
Berns Kriechgang geht so weiter. Die Stadtberner gewannen nur zwei der letzten acht Meisterschaftsspiele. Davos führte dem SCB nach Lausanne und Freiburg bereits die dritte Niederlage im fünften Heimspiel zu.
Bern - Davos 2:6 (1:2, 1:1, 0:3)
0 Zuschauer. - SR Lemelin/Müller, Obwegeser/Burgy.
Tore: 1. (0:57) Scherwey (Blum) 1:0. 2. (1:18) Thornton (Marc Aeschlimann) 1:1. 11. Lindgren (Baumgartner) 1:2. 22. Zryd (Blum, Jeffrey) 2:2. 27. Egli (Meyer) 2:3. 54. Frehner (Knak) 2:4. 58. (57:07) Turunen (Lindgren) 2:5. 59. (58:55) Meyer (Corvi) 2:6 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Davos.
Bern: Karhunen; Untersander, Henauer; Thiry, Blum; Andersson, Beat Gerber; Zryd; Scherwey, Jeffrey, Pestoni; Sciaroni, Brithén, Moser; Praplan, Haas, Ruefenacht; Jeremi Gerber, Heim, Bader; Neuenschwander.
Davos: Mayer; Nygren, Jung; Barandun, Paschoud; Heinen, Kienzle; Buchli; Marc Wieser, Corvi, Ambühl; Baumgartner, Lindgren, Turunen; Marc Aeschlimann, Thornton, Meyer; Frehner, Egli, Knak.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Guerra, Herzog, Hänggi, Palushaj, Rubanik, Stoop und Dino Wieser (alle verletzt). Bern von 57:35 bis 58:55 ohne Torhüter.
Zumindest in der Meisterschaft läuft es für den EV Zug weiter rund. Nach der sensationellen Cup-Niederlage in Langenthal rehabilitierten sich die Zuger mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung in Biel.
Die Zuger kamen im achten Meisterschaftsspiel zum siebten Sieg – obwohl Biel während total 28 Minuten 2:1, 3:2 und 4:3 führte. Nicht die üblichen Verdächtigen führten diesmal Zug zum Sieg: Yannick Zehnder aus der vierten Linie erzielte zwei Tore (1:0 und 3:3), Dario Simion glich sieben Minuten vor Schluss zum 4:4 aus, und Verteidiger Santeri Alatalo gelang in der 63. Minute mit dem ersten Saisontor das entscheidende 5:4.
Und Biel? Die Seeländer kassierten erneut mindestens vier Gegentreffer. Nur einmal, beim 6:0 zum Saisonstart daheim gegen Lausanne, erwies sich die Bieler Defensive als stabil. Diesmal verliessen Toni Rajala und Marc-Antoine Pouliot das Eis mit einer Minus-3-Bilanz. Beat Forster, der Verteidigungsminister, steht nach sieben Partien mit einer Minus-10-Bilanz an allerletzter Stelle in der Statistik der National League.
Biel - Zug 4:5 (2:1, 1:2, 1:1, 0:1) n.V.
1 Zuschauer. - SR Hebeisen/Piechaczek, Fuchs/Wolf.
Tore: 3. Zehnder (Albrecht, Leuenberger) 0:1. 8. Fuchs (Moser) 1:1. 12. Fuchs (Lindbohm, Moser) 2:1. 24. Kovar (Alatalo, Cadonau) 2:2. 28. Pouliot (Rajala, Rathgeb/Powerplaytor) 3:2. 38. Zehnder (Alatalo/Powerplaytor) 3:3. 49. Hügli (Cunti, Pouliot/Powerplaytor) 4:3. 54. Simion (Kovar, Alatalo) 4:4. 63. Alatalo (Kovar) 4:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Biel, 5mal 2 plus 10 Minuten (Klingberg) gegen Zug.
Biel: Van Pottelberghe; Rathgeb, Fey; Kreis, Moser; Lindbohm, Forster; Ulmer, Sartori; Fuchs, Pouliot, Rajala; Hofer, Cunti, Künzle; Kohler, Nussbaumer, Hügli; Kessler, Gustafsson, Tanner.
Zug: Genoni; Geisser, Diaz; Cadonau, Alatalo; Wüthrich, Stadler; Sidler; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Senteler, Thorell; Klingberg, McLeod, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder; Thürkauf.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Lüthi und Ullström (alle verletzt), Zug ohne Schlumpf (verletzt), Gross, Langenegger (beide krank) und Zgraggen (gesperrt).
Dank sechs starker Minuten im Mittelabschnitt fand Fribourg-Gottéron zum 4:2-Erfolg über Ambri-Piotta. David Desharnais, Killian Mottet und Mauro Jörg erzielten zwischen der 32. und der 38. Minute die siegbringenden Tore vom 1:1 zum 4:1. Freiburg feierte den fünften Sieg in den letzten sechs Partien.
In der neuen Freiburger Arena kam es zu zwei Premieren. Mauro Jörg reüssierte erstmals für Gottéron. Und Julius Nättinen, der junge Finne in Diensten Ambris, erzielte erstmals kein Tor. In den ersten fünf Meisterschaftspartien und in seinem bislang einzigen Cupspiel hatte Nättinen stets mindestens einmal getroffen. Ganz leer ging Nättinen aber auch gegen Gottéron nicht aus: In der 27. Minute bereitete er Ambris Ausgleichstreffer vor – sein erster Assist in der Schweiz.
Eine dritte Premiere blieb aus: Freiburgs Captain Julien Sprunger wartet auch nach dem achten Meisterschaftsspiel auf seinen ersten Skorerpunkt in dieser Saison.
Fribourg-Gottéron - Ambri-Piotta 4:2 (1:0, 3:1, 0:1)
1 Zuschauer. - SR Salonen/Fluri, Stuber/Stalder.
Tore: 10. Stalberg (Desharnais) 1:0. 27. Flynn (Nättinen) 1:1. 32. Desharnais (Stalberg) 2:1. 34. Mottet 3:1. 38. Jörg (Marchon) 4:1. 52. Novotny (Horansky, Flynn) 4:2.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Gunderson, Chavaillaz; Aebischer, Abplanalp; Kamerzin, Schaller; Mottet, Desharnais, Stalberg; DiDomenico, Schmid, Herren; Sprunger, Marchon, Bougro; Rossi, Walser, Jörg.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Trisconi, Novotny, Horansky; Nättinen, Flynn, Zwerger; Grassi, Dal Pian, Kneubuehler; Neuenschwander, Goi, Mazzolini; Kostner.
Bemerkungen: Fribourg ohne Bykow, Furrer, Jobin (alle verletzt), Hughes (krank) und Brodin (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti, Incir, Müller (alle verletzt), Conz, Pinana und Rohrbach (alle krank). Ambri von 58:54 bis 59:28 und ab 59:45 ohne Torhüter. (ram/sda)