Emma Stone schwitzt, Viola Davis weint - Gefühle hinter der Bühne

Emma Stone schwitzt, Viola Davis weint - Gefühle hinter der Bühne

27.02.2017, 14:20

Hinter der Oscar-Bühne offenbaren Gewinner ihre Gefühle. Emma Stone erzählt von einem nackten Mann, Viola Davis weint zum Steinerweichen, Casey Affleck bereut einen Patzer und Barry Jenkins fühlt sich wie in einer anderen Welt.

Mit der Trophäe in der Hand geht es nach der Show nicht gleich zu den Partys. Erst müssen die Preisträger den über 400 Journalisten hinter den Kulissen Rede und Antwort stehen.

Perfekt sieht dabei Emma Stone aus: Das Kleid schimmert golden wie ihr erster glänzender Oscar. Doch dann gerät die «La La Land»-Schauspielerin ins Schwitzen. «Ich glaube, mir laufen Schweissperlen über das Gesicht», gibt die frisch gekürte «Best Actress» Backstage grinsend zu. Eine Reporterin reicht ihr ein Taschentuch auf das Podium hoch. «Ist das nicht der verrückteste Oscar-Moment aller Zeiten?», meint Stone.

Stone «liebt verdammt noch mal 'Moonlight'»

Es geht um die Verwechslung der Gewinner auf der Bühne, als plötzlich «Moonlight» statt «La La Land» zum besten Film erklärt wurde. Kein Problem für den «La La Land»-Star. «I fucking love 'Moonlight'», begeistert sich Stone für das schwarze Sozialdrama. «Wir freuen uns total für den Film. Ich halte ihn für einen der besten Filme aller Zeiten», beteuert die Schauspielerin.

Der eigene Oscar-Sieg fühle sich «total surreal» an. Mit ihrer Statue habe sie allerdings schon einen kleinen «gruseligen» Moment gehabt. «Ich schaute mir den Oscar an, so wie man sich ein neugeborenes Kind anschaut. Aber die Statue ist ein nackter Mann. Sehr gruselig anzusehen», plapperte Stone.

Casey Affleck entschuldigt sich bei Kindern

Casey Affleck ist kein Mann grosser Worte. Backstage entschuldigt er sich für die Patzer auf der Oscar-Bühne. Er habe es total vermasselt, seine Kinder in der Dankesrede zu nennen, sagte der frisch gebackene «Beste Hauptdarsteller» reumütig. «Etwa drei Sekunden nachdem ich von der Bühne runter war, rief mein Sohn an und sagte 'Du hast uns nicht mal erwähnt'. Und mir wurde gleich schwer ums Herz.»

Er habe einfach unter Schock gestanden, bekennt der «Manchester by the Sea»-Star hinter den Kulissen. «Mein Kopf war total leer, der Schock über den Sieg, der Terror, ein Mikrofon vor sich zu haben, und alle diese Gesichter, die dich anstarren.» Er wünsche, er hätte etwas Bedeutungsvolles herausgebracht.

Doch Affleck hatte die volle Unterstützung seines älteren Bruders Ben. «Ich glaube, er war sehr gerührt, und ohne angeben zu wollen - ich glaube, wir sind die einzigen Brüder, die beide einen Oscar gewonnen haben.» Ben Affleck war das als Drehbuchautor für «Good Will Hunting» (1998) und als Produzent von «Argo» (2013) gelungen.

Viola Davis vergiesst Tränen

Viola Davis ist eine starke Frau. Aufrecht steht sie im grellroten Abendkleid vor den Journalisten und spricht stolz über ihre Nebenrolle in «Fences». Doch dann bricht es aus dem schwarzen Star heraus. Sie wollte nicht weinen. Doch schon wischt sie sich die Tränen ab. «Ich wuchs in totaler Armut auf. In abbruchreifen Wohnungen, die von Ratten verseucht waren. Ich wollte es zu etwas bringen, ich wollte meine Sache gut machen», sagt Davis.

Es ist plötzlich ganz still in dem Interview-Raum. «Das ist wie ein Wunder Gottes, grosse Träume zu haben und zu hoffen, dass man es schafft», erklärt Davis mit geröteten Augen. Mit 51 Jahren würde sie sich selbst nun «irgendwie» lieben. Doch auch als Oscar-Preisträgerin will sie bodenständig bleiben. «Ich werde Nudeln essen und morgen Abend meiner Tochter wieder die Haare waschen.»

«Moonlight»-Regisseur fühlt sich wie Alien

Die vergangene halbe Stunde in seinem Leben sei völlig «irrsinnig» gewesen, sagt Barry Jenkins. Stolz stemmt er eine Faust in die Luft, in der anderen Hand hat er den Oscar für das «Moonlight»-Drehbuch fest im Griff. Das mit einem winzigen Budget gedrehte Drama um einen schwulen schwarzen Jungen im Drogenmilieu von Miami ist auch der Sieger in der Königskategorie «Bester Film». Der Erfolg des Films sei «wie von einer anderen Welt», strahlt Jenkins. (sda/dpa)

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