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Tödlicher Armee-Unfall am Susten – Rekrut stirbt

Rekrut am Susten tödlich verunfallt – zweiter schwer verletzt

07.08.2019, 13:4407.08.2019, 17:16
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Ein Helikopter sucht im Gebiet Sustenpass nach der vermissten F/A-18, am Dienstag, 30. August 2016, auf dem Sustenpass. Im Gebiet des Sustenpasses wird seit Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr eine F/A-1 ...
Der Sustenpass – hier ereignete sich der tödliche Unfall (Archivbild).Bild: KEYSTONE

Bei einem Verkehrsunfall am Sustenpass ist am Mittwoch ein Rekrut ums Leben gekommen und ein zweiter schwer verletzt worden. Die beiden kamen mit ihrem Fahrzeug von der Strasse ab und stürzten 100 Meter in die Tiefe.

Wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilte, waren die beiden in einem Geländefahrzeug des Typs Puch unterwegs. Sie befanden sich in einer Fahrschulung.

Bei einem Unfall mit einem Puch der Schweizer Armee kommt ein Rekrut ums Leben. (Archivbild)
Um so einen Geländewagen soll es sich gehandelt haben.Bild: KEYSTONE

Die Angehörigen der beiden Wehrmänner sind informiert worden und werden von einem Care-Team der Armee betreut. Auch die Kollegen der verunglückten Rekruten werden psychologisch betreut. Die Armeejustiz hat eine Untersuchung eingeleitet.

Die beiden Rekruten gehörten zur Richtstrahlschule 62, die ihre Basis in Kloten ZH hat. Diese bildet laut Armee-Internetseite Soldaten und Kaderleute für die «militärische Swisscom» aus, wie das VBS schreibt. Gemeint ist, dass die in dieser Schule ausgebildeten Soldaten sichere und redundante Verbindungen für Armee und Landesregierung aufbauen können.

Innerhalb der Richtstrahlschule 62 gibt es sogenannte Pionierfahrer. Zu solchen wurden die beiden verunfallten Rekruten ausgebildet, wie Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage sagte. Solche Pionierfahrer verfügen laut Reist alle über einen privaten Führerausweis und werden in der Rekrutenschule weitergebildet.

Die beiden verunglückten Rekruten befanden sich in der siebenten Woche der Rekrutenschule. Sie waren zu zweit im Fahrzeug. Geübt wurde am Mittwoch das Fahren in einem Konvoi. Ob das Fahrzeug eine Leitplanke durchbrach, konnte Reist nicht sagen. Die Gründe für den Unfall untersuche die Militärjustiz.

Der Unfall ereignete sich oberhalb der Ortschaft Gadmen auf der Berner Seite des Sustenpasses. Gadmen gehört zur Gemeinde Innertkirchen BE. Der Sustenpass führt von Innertkirchen nach Wassen im Kanton Uri. Nach dem Unfall musste die Sustenpassstrasse für die Rettungsarbeiten gesperrt werden. (sda)

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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elnino
07.08.2019 14:10registriert Oktober 2014
Mein Beileid den Angehörigen und Mitrekruten. Habe die selbe UOS/RS auch als Fahrer absolviert und muss sagen, dass ich oftmals völlig übermüdet und gestresst fahren musste. Die Ruhezeit von 6h hiess dabei nicht zwingend, dass man 6h Schlaf bekommen würde sondern lediglich 6h keine Befehle bekommt...

Hoffe das wird sich in Zukunft ändern
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äxgüsi
07.08.2019 17:00registriert November 2017
Ich kann es nicht fassen, in der RS tödlich zu verunglücken, mein Beileid an die angehörigen. Da kommt man von der Lehre/ vor dem Studium und will noch "kurz" die RS absolvieren.. weil obligatorisch.. unvorstellbar.
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Nonald Rump
07.08.2019 17:03registriert Juli 2015
Schrecklich, mein Beileid an alle Angehörigen.

Zu den Kommentaren betreffend Übermüdung/Ruhezeitkontrolle möchte ich trotzdem noch meine persönliche Erfahrung einbringen: Ich habe mich im Militär stets geweigert, ein Fahrzeug zu lenken wenn ich nicht mindestens 6 Stunden Ruhezeit hatte. Ich empfehle jedem Rekruten oder Soldaten, in dieser Situation gleich zu handeln. Da bist du immer im Recht, egal was dir der BO erzählen will.
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