Ein Brief des Reformators Martin Luther (1483-1546) könnte bei einer Auktion in den USA rund 300'000 Dollar einbringen. Luther habe den eine Seite langen Brief im September 1543 verfasst, teilte das Auktionshaus RR Auction in Boston am Dienstag mit.
Martin Luther handwritten letter penned by the religious reformer to go under the hammer https://t.co/dNzwE2kEbe pic.twitter.com/SsJcOA97LK
— ArtDaily (@artdaily) 10. Juli 2018
Adressat sei der Vorsteher der Nikolaikirche in Berlin, Georg Buchholzer, gewesen. Es geht in dem Brief um einen Streit zwischen Buchholzer und einem Brandenburger Kollegen um den Umgang mit Juden in der Gegend.
Der Brief sei «aussergewöhnlich gut erhalten», hiess es vom Auktionshaus. Die Online-Versteigerung läuft noch bis Mittwochabend (Ortszeit). Luther gilt als zentrale Figur der Reformation, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen führte.
Der besagte Brief wird derzeit auf Twitter hitzig diskutiert. Martin Luther soll darin Juden als «Inkarnation des Teufels» bezeichnen.
Letter by Martin Luther calling Jews 'devils incarnate' up for auction: 1543 note expected to be sold for more than $300,000 https://t.co/iroTFvwsj5 JPost pic.twitter.com/Kfls1qIadB
— Jewish Community (@JComm_NewsFeeds) 10. Juli 2018
Anscheinend sollen Gelehrte diese Bezeichnung als nicht antisemitisch deuten. Ein User fragt sich, ob dem wirklich so ist.
This Martin Luther letter that calls Jews “devils incarnate” is up for auction — but scholars say he shouldn’t be labeled an anti-Semite. Why not? @apmpratt explains: https://t.co/Vk9Ngsh9FA
— Bill Kole (@billkole) 10. Juli 2018
(sda/dpa/vom)