International
Digital

Der vermeintliche Bombenbauer Ahmed Mohamed geht nach Katar

Gestern noch wurde Ahmed Mohamed in Washington von Politikern empfangen, heute gibt er bekannt, dass er und seine Familie nach Katar gehen werden.
Gestern noch wurde Ahmed Mohamed in Washington von Politikern empfangen, heute gibt er bekannt, dass er und seine Familie nach Katar gehen werden.
Bild: Carolyn Kaster/AP/KEYSTONE

Der US-Schüler, der als Bombenbauer verhaftet wurde, weil er eine Uhr bastelte, gibt Google, Facebook & Co. einen Korb und geht nach Katar

21.10.2015, 04:5121.10.2015, 05:21
Mehr «International»

Der als Bombenbauer verdächtigte US-Schüler Ahmed Mohamed zieht nach Katar um. Der 14-Jährige, der an seiner Schule in Texas wegen einer selbst gebastelten Uhr festgenommen worden war, habe dort ein Stipendium für Schule und Studium bekommen, wie sein Vater am Dienstag der Zeitung «Dallas Morning News» sagte. Die Familie werde deshalb in das Golfemirat ziehen.

Ahmed war Mitte September seine Bastelleidenschaft zum Verhängnis geworden. Der Jugendliche brachte eine selbst gebaute Uhr mit in die Schule, um einen Lehrer zu beeindrucken - der rief aber die Polizei.

«Coole Uhr, Ahmed»

Ein Foto von Ahmed in Handschellen verbreitete sich rasend schnell im Internet, Mohameds Schule und der Polizei wurde Islamfeindlichkeit vorgeworfen. Er selbst sagte in einem Interview, es sei hart, als Muslim in den USA aufzuwachsen.

Sogar US-Präsident Barack Obama mischte sich ein. «Coole Uhr, Ahmed», schrieb Obama auf Twitter und lud den Sohn sudanesischer Einwanderer ins Weisse Haus ein.

Am Montagabend nahm Ahmed dort an einem Astronomie-Abend teil. Bei Twitter veröffentlichte er anschliessend ein Foto von sich und Obama. «So glücklich, ich kann nicht glauben, dass ich den Präsidenten der Vereinigten Staaten getroffen habe», schrieb er dazu.

Angebote aus den USA

Ahmed war auch von den Vereinten Nationen, der US-Raumfahrtbehörde Nasa und dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) eingeladen worden, die Internetkonzerne Twitter, Google und Facebook boten ihm ein Praktikum an. Er bekam auch von mehreren Schulen und Universitäten Angebote für Stipendien. Zusammen mit seinem Vater reiste Ahmed zudem in den Sudan, nach Mekka und Katar.

Nun hat sich Ahmed entschieden, ein Stipendium der Qatar Foundation anzunehmen. Katar sei «cool» gewesen, sagte Ahmed der «Dallas Morning News». «Die Lehrer waren grossartig. Ich glaube, ich werde dort viel lernen und auch viel Spass haben.» (trs/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Happy End für 100 Grindwale in Australien – 30 Tiere verendet

Herbeigeeilten Helfern bot sich am frühen Morgen an Australiens Westküste ein schlimmer Anblick: Über eine Länge von 500 Metern lagen mehrere Gruppen von Grindwalen an einem Strand nahe der Kleinstadt Dunsborough, 250 Kilometer südlich von Perth.

Zur Story