Bei Gemeindewahlen in Italien hat die rechtspopulistische Lega mit ihrem harten Kurs gegen Migranten selbst rote Hochburgen der Toskana erobert. In traditionell linken Städten wie Pisa, Siena und Massa warfen von der Lega unterstützte Mitte-Rechts-Kandidaten bei den Bürgermeister-Stichwahlen am Sonntag die Sozialdemokraten aus dem Rennen.
Das Ergebnis ist vor allem für Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini ein Erfolg. «Historischer Sieg der Lega in Kommunen, die seit Jahrzehnten von der Linken regiert wurden», twitterte Salvini am Montag. «Je mehr uns die Linke beleidigt, desto mehr belohnen uns die Bürger.»
In landesweiten Umfragen bekam die Lega zuletzt mit 29,2 Prozent den meisten Zuspruch. Bei der Wahl am 4. März hatte die Partei noch bei 17 Prozent gelegen. Damit überflügelt die Lega selbst die Fünf-Sterne-Bewegung, die bei der Wahl auf 32 Prozent gekommen war und nun laut Umfragen bei 29 Prozent liegt.
In Imola in der Emilia-Romagna, das seit Jahrzehnten von Mitte-Links regiert wurde, gewann nun bei der Bürgermeister-Stichwahl die Kandidatin der Fünf-Sterne-Bewegung. Auch in Avellino bei Neapel lösen die «Sterne» die Sozialdemokraten ab. (sda/dpa)