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Knast für US-Reporterin wegen Pipeline-Protest-Bericht?

A person with a hand drum paces between law enforcement officers and a line of protesters along North Dakota Highway 6, south of St. Anthony, N.D., Monday, Oct. 10, 2016. The U.S. Army Corps of Engine ...
Reporterin Goodman prangerte an, dass die Polizei mit aller Härte gegen die Protestler vorging.Bild: AP/The Bismarck Tribune

Pressefreiheit? US-Reporterin droht Knast – weil sie über Pipeline-Protest berichtete

17.10.2016, 11:0118.10.2016, 15:21
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  • Die Geschichte wirft ein Schlaglicht auf den Umgang der US-Justiz mit der Pressefreiheit: Amy Goodman, eine preisgekrönte Reporterin, muss sich vor Gericht verantworten. Ihr wird die Beteiligung an Krawallen vorgeworfen. Es drohen Gefängnis und Geldbusse.
  • Goodman hatte Anfang September über die Proteste von Ureinwohnern gegen den Bau einer Öl-Pipeline berichtet. Es war zu Auseinandersetzungen gekommen, die Polizei setzte Hunde und Pfefferspray gegen die Demonstrierenden ein. Mehrere Protestler wurden verletzt.
  • Goodmans Videoberichterstattung ging viral, sie erreichte über 15 Millionen Menschen via Internet – und dann stiegen auch die grossen TV-Sender in die Berichterstattung ein. Eine von vielen Ungereimtheiten: Zunächst war Goodman Landfriedensbruch vorgeworfen, ehe dieser Vorwurf plötzlich wieder fallengelassen wurde.
  • Die Aussagen des zuständigen Staatsanwalts lassen tief blicken. Er sagt: «Sie ist in erster Linie Demonstrantin. Was immer sie berichtet, es dient nur dazu, die Protest zu rechtfertigen.»
  • Mehr zum Fall von Amy Goodman auf thenation.com
  • Update: Die Anklage gegen Amy Goodman wurde mittlerweile abgelehnt, wie die «New York Times» berichtet.

Hier liegt North Dakota:

(tat)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ivan der Schreckliche
17.10.2016 15:10registriert November 2015
3 Kommentare? Und wo bleiben die Grundrechtsritter, welche Russland ständig kritisieren?😳
Apropos Pressefreiheit, kein Artikel über Assange und die Blockade seines Internets?
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