Lawinengefahr: App hilft Lawinenrisiko einschätzen, aber nicht ausschliessen

Lawinengefahr: App hilft Lawinenrisiko einschätzen, aber nicht ausschliessen

19.01.2016, 16:08

Neben dem Schnee- und Lawinenforschungsinstitut SLF Davos hat nun auch eine private Walliser Firma hat eine App entwickelt, um das Lawinenrisiko besser einschätzen zu können. Das Werkzeug gibt Empfehlungen, nimmt aber keine Entscheidungen ab.

Die Applikation der Firma Météorisk mit Sitz in Sitten richte sich sowohl an erfahrene Skifahrer als auch an Anfänger, sagte der Firmenchef und Schneeforscher Robert Bolognesi am Dienstag vor den Medien.

Im Unterschied zu der bereits existierenden App «White Risk» des Schweizerischen Schnee- und Lawinenforschungsinstituts, die kostenlos ist, verlangt die Firma Météorisk 5 Franken für ihre Anwendung. Diese hat laut Bolognesi den Vorteil, dass sie praxisnah ist und auf Datenmaterial der letzten zwei Jahrzehnte aufbaut.

Die Software funktioniert ohne Internet-Verbindung. Wichtig ist vor allem eine gute Beobachtung der Anwender, wenn sie sich im Gelände befinden. Konkret müssen rund 40 Fragen beantwortet werden, etwa ob es geregnet oder geschneit hat, ob der Abhang steil oder die Schneedecke dick ist oder ob Risse auf der Oberfläche zu sehen sind.

Neben der Topographie und dem Wetter wird aber auch der Faktor Mensch in die Analyse miteinbezogen, so zum Beispiel die Erfahrung der Skifahrer oder die Grösse der Gruppe. Erst wenn alle Fragen beantwortet sind, kommt als Antwort ein Empfehlungsraster heraus. Zusammen mit dem aktuellen Lawinenbulletins wird das lokale Risiko ermittelt, das von «ziemlich sicher» bis «gefährlich» gehen kann.

Keinerlei Garantie

Bolognesi betonte, dass die App keine Vollkaskoversicherung sei. Es handle sich nur um ein Hilfsmittel zur Entscheidfindung. Ein Restrisiko bleibe immer bestehen.

Auch auf der Homepage des Schweizerischen Schnee- und Lawinenforschungsinstituts heisst es, dass die verschiedenen Tools dem Benutzer helfen könnten, die Lawinensituation im Gelände zu analysieren. «White Risk» nehme jedoch keine Entscheidungen ab. Welche Hänge begangen werden dürften und welche nicht, müsse selber entschieden werden.

www.whiterisk.ch (sda)

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