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Russland pfeift auf Ultimatum – starten die Briten jetzt Cyber-Gegenangriff?

epa06598986 (FILE) - British Prime Minister Theresa May leaves Downing Street to attend Prime Minister Questions in the House of Commons, Central London, Britain, 07 March 2018 (reissued 12 March 2018 ...
Premierministerin Theresa May beisst bei den Russen auf Granit. Bild: EPA/EPA

Russland pfeift auf Ultimatum – starten die Briten jetzt Cyber-Gegenangriff?

14.03.2018, 04:0214.03.2018, 06:09
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Russland hat die von der britischen Premierministerin Theresa May gesetzte Frist für eine Stellungnahme im Fall des Nervengift-Anschlags auf einen Ex-Spion in England verstreichen lassen. Aus Moskau blieb eine Antwort aus.

«Russland wird auf Londons Ultimatum nicht antworten, bis es Proben der chemischen Substanz erhält», sagte ein Sprecher der russischen Botschaft in London der Nachrichtenagentur Reuters in der Nacht zum Mittwoch. Russland sei in das Attentat nicht verwickelt. Sollte es Strafmassnahmen gegen Russland geben, werde darauf reagiert.

epa06593431 Forensic police officers work at a grave site in Salisbury Crematorium in Salisbury, southern England, 10 March 2018. Russian ex-spy Sergei Skripal and his daughter Yulia Skripal were atta ...
Ermittler untersuchen den Tatort. Bild: EPA/EPA

Die britische Premierministerin Theresa May will am Mittwochmorgen mit dem Nationalen Sicherheitsrat über das weitere Vorgehen beraten. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA. Ein Sprecher des britischen Aussenministeriums lehnte eine Stellungnahme ab.

Nach dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal war das britische Ultimatum an Russland in der Nacht zu Mittwoch um 1 Uhr (MEZ) abgelaufen.

May hatte Moskau am Montagabend aufgefordert, sich gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu erklären. Ansonsten drohten Konsequenzen, die May aber nicht näher ausführte.

Cyberattacke als Vergeltung?

So bleibt unklar, welche Sanktionen Grossbritannien plant. May hatte bereits damit gedroht, keine Regierungsvertreter zur Fussball-Weltmeisterschaft nach Russland zu schicken. Britische Medien wie die «Times» halten eine Cyberattacke auf den Kreml für möglich. Eine andere Massnahme könnte die Ausweisung von Diplomaten sein. Auch finanzielle Massnahmen gegen Oligarchen, die Immobilien in London besitzen, seien denkbar.

Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich nach einer Vergiftung in einem kritischen Zustand im Spital.

Bei dem Attentat war das in der früheren Sowjetunion produzierte, extrem gefährliche Nervengift Nowitschok verwendet worden. May hatte am Montagabend erklärt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Russland hinter dem Anschlag stecke. Rückendeckung erhielt Grossbritannien aus Deutschland, Frankreich, den USA und von der NATO. (sda/dpa/reu)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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chnobli1896
14.03.2018 07:43registriert April 2017
[...] May hatte bereits damit gedroht, keine Regierungsvertreter zur Fussball-Weltmeisterschaft nach Russland zu schicken. [...]

Ich denke das wird Russland zum Einlenken bringen, mol. /Ironieoff
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The Destiny // Team Telegram
14.03.2018 08:06registriert Mai 2014
Erinnert doch stark an den Anfang des zweiten Weltkrieg.
2012
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