Weihnachten findest statt. Statt einer zweiten Auflage von «Covid Christmas» kann Europa die bevorstehenden Feiertage einigermassen entspannt angehen – zumindest grossmehrheitlich.
Die Italienerinnen und Italiener, die 2020 die Zeit rund um den Tannenbaum im Lockdown zugebracht hatten, dürfen sich auf den traditionellen «Cenone», das mehrgängige Weihnachtsessen mit der Grossfamilie, freuen. Nur ungeimpften Besuchern aus dem Ausland wird das Feiern erschwert. Die italienische Regierung schickt sie nach der Einreise in eine fünftägige Quarantäne – auch jene mit italienischem Pass.
Auch in Deutschland dürfen die Geimpften und Genesenen normal feiern, während sich die Ungeimpften einschränken müssen. Ein Haushalt mit Ungeimpften darf sich höchstens mit zwei weiteren Personen aus einem weiteren Haushalt treffen. Razzien und Stichkontrollen wollen die Behörden an Weihnachten allerdings keine durchführen.
Auch Frankreich will sich das Fest nicht vergällen lassen und setzt statt auf Verbote auf die gängigen Empfehlungen (Maskentragen, Hände waschen, Abstand einhalten). Zudem erinnert der nationale Wissenschaftsrat die Franzosen daran, stündlich alle Räume für 10 Minuten zu lüften – trotz der winterlichen Temperaturen draussen.
In Grossbritannien möchte die Regierung den Menschen das Fest ebenfalls «nicht vermiesen», wie Regierungschef Boris Johnson betont. Die Ansteckungszahlen, die sich wegen der Omikron-Variante auf der Insel derzeit alle zwei Tage verdoppeln, will Johnson mit einer neu geltenden Maskenpflicht in allen Innenräumen bekämpfen.
Ganz anders sieht es in Österreich aus, wo für Ungeimpfte noch immer ein Lockdown inklusive strengen Ausgangsbeschränkungen gilt. Sie dürfen zwar an Weihnachtsfeiern teilnehmen. Allerdings mit maximal neun anderen erwachsenen Personen. Allgegenwärtig bleiben die FFP2-Masken, die selbst an Weihnachtsmärkten unter offenem Himmel getragen werden müssen.
Auch das streng-katholische Polen macht die Schrauben für das heilige Fest nicht wirklich locker. Gottesdienste und Kirchen dürfen maximal zu 30 Prozent ausgelastet sein. Geimpfte werden allerdings nicht mitgezählt.
Und im hohen Norden, der mutmasslichen Heimat des Weihnachtsmanns? Da sind die weihnächtlichen Gefühle sehr gemischt. Während man in Schweden dank den europaweit rekordtiefen Ansteckungs- und Todeszahlen den Bürgern lediglich dazu rät, zu Weihnachten keine Ungeimpften zu treffen, stehen den Norwegern triste Feiertage bevor.
Die norwegische Regierung hat für Weihnachten ein Ausschankverbot verfügt: In Restaurants und Bars darf kein Alkohol verkauft werden. Ein harter Schlag für die trinkfreudigen Skandinavier. Stattdessen sollen die Norweger zuhause bleiben und dort maximal zehn Gäste empfangen. Über die Feiertage dürfen es einmalig 20 Personen sein. Am besten aber, so die Empfehlung, soll man Weihnachten draussen im Garten oder noch besser im Wald feiern.
Noch heftiger wird die Weihnachtszeit in Dänemark. Angesichts der stetig steigenden Neuinfektionen will die dänische Regierung das öffentliche Leben weiter beschränken. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen kündigte am Freitag an, dass Museen, Theater, Kinos, Zoos, Vergnügungsparks und Veranstaltungslokale am Sonntag für vorläufig vier Wochen schliessen werden.
(aargauerzeitung.ch)
Bis in den Norden , Norwegen/ Schweden.
Wusste ich bis jetzt noch nicht😉