Nach vier Tagen in der Hand von Geiselnehmern sind hunderte verschleppter Schulmädchen aus dem westafrikanischen Staat Nigeria wieder in Freiheit.
«Die Mädchen wurden freigelassen», sagte am Dienstag der Sicherheitsminister der Zamfara-Provinz, Abubakar Dauran, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte Gouverneur Bello Muhammad Matawalle die Freilassung von 279 Schülerinnen auf Twitter verkündet.
«Diese Nachricht bringt grosse Freude: Ich freue mich, dass ihr Leiden glücklich ohne Zwischenfall endete», twittere Präsident Muhammadu Buhari. Polizei und Militär würden die Täter verfolgen, bräuchten aber die Unterstützung der Bevölkerung, um den Entführungen ein Ende zu bereiten.
#JangebeGirls @CNN @MobilePunch @AJEnglish @OfficialPDPNig @SaharaReporters @Pontifex pic.twitter.com/oPPx3J3IB4
— Dr. Bello Matawalle (@Bellomatawalle1) March 2, 2021
Er sprach sich erneut gegen die Zahlung von Lösegeld durch die Regierungen der Bundesstaaten aus: «Diese Banditen mit Geld und Fahrzeugen zu belohnen ist eine Politik mit Potenzial für verhängnisvolle Konsequenzen», mahnte er.
We are working hard to bring an end to these grim and heartbreaking incidents of kidnapping. The Military and the Police will continue to go after kidnappers. They need the support of local communities in terms of human intelligence that can help nip criminal plans in the bud.
— Muhammadu Buhari (@MBuhari) March 2, 2021
Bewaffnete Angreifer hatten am Freitag die Jangebe-Schule in Zamfara gestürmt und durch eine gleichzeitige Attacke auf einen Militärposten das Eingreifen von Sicherheitskräften erfolgreich verhindert. Die Polizei hatte nach dem Angriff von 317 vermissten Schülerinnen gesprochen. Unklar blieb, ob die Zahl der Entführten nun auf 279 nach unten korrigiert wurde oder sich noch weitere Schülerinnen in der Gewalt der Entführer befinden. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram sowie Splittergruppen, aber auch kriminelle Banden terrorisieren seit Jahren Nordnigerias Bevölkerung mit Massenentführungen.
Vor knapp zwei Monaten hatte Boko Haram im nördlich gelegenen Bundesstaat Katsina mehrere hundert Schulkinder entführt. Ende Februar wurden – ebenfalls im Norden – 42 Menschen verschleppt und kurz darauf wieder freigelassen.
Bereits 2014 hatten bewaffnete Mitglieder von Boko Haram aus einer Schule in Chibok 276 Mädchen entführt. Die Tat hatte international für Entsetzen gesorgt und eine von Prominenten unterstützte Solidaritätskampagne ausgelöst. Noch immer werden trotz diverser Freilassungsaktionen viele der Mädchen vermisst. (sda/dpa)