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Heimnachteil für den EV Zug? Die Spieler beklagen sich per Brief über die schlechte Stimmung im Stadion

Der EV Zug gewinnt gestern in Davos und beendet die Qualifikation als Vierter.
Der EV Zug gewinnt gestern in Davos und beendet die Qualifikation als Vierter.Bild: KEYSTONE
Vor dem Playoff-Start

Heimnachteil für den EV Zug? Die Spieler beklagen sich per Brief über die schlechte Stimmung im Stadion

Der EV Zug gewinnt gestern in Davos mit 3:2 und kann somit die Playoffserie gegen den HCD zuhause beginnen. Doch von einem Heimvorteil kann kaum gesprochen werden. Die Zuger beklagten sich zuletzt über die schlechte Stimmung im Stadion. 
25.02.2015, 10:3925.02.2015, 17:18
Corsin Manser
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Das Game-Winning-Goal von Martschini.gif: srf.ch

In Davos läuft gestern Abend die 45. Spielminute, als Lino Martschini mit seinem Treffer die Gäste aus Zug mit 3:2 in Führung bringt. Bei diesem Resultat bleibt es. Der Jubel beim Torschützen ist gross, der EVZ sichert sich mit diesem Sieg den Heimvorteil für die Playoff-Serie gegen den HCD. 

Heimvorteil? Ganz so sicher darf man sich bei den Innerschweizern da nicht sein. Der Erfolg gestern könnte sich nämlich durchaus als Pyrrhussieg entpuppen. Denn der Haussegen bei den Zugern hängt momentan ziemlich schief. Die Spieler haben sich nämlich vor dem letzten Heimspiel gegen Ambri-Piotta mit einem Brief, welcher an die Fans verteilt wurde, darüber beklagt, dass sie mit der Stimmung in der Bossard Arena nicht zufrieden seien.

So steht darin: «Gerade in den letzten Heimspielen ist uns aufgefallen, dass die Stimmung in der Fan-Kurve deutlich zurückgegangen, ja teilweise fast ganz verschwunden ist.» Die Spieler können dies umso weniger verstehen, da sie eine starke Qualifikation gezeigt und sich ohne Mühe für die Playoffs qualifiziert haben. 

Die Spieler des EVZ beklagen sich über die schlechte Stimmung in der Bossard Arena.
Die Spieler des EVZ beklagen sich über die schlechte Stimmung in der Bossard Arena.bild: watson

Die Message ist eigentlich klar

Gegenüber «Radio Central» relativiert EVZ-Captain Fabian Schnyder die Vorwürfe an die Fans. «Der Brief ist kein Beklagen oder ein Hilferuf, dass wir keine Unterstützung haben.» Während der Nati-Pause haben die Spieler die Fans getroffen und mit ihnen über die Situation gesprochen. Der ganze EVZ habe gespürt, dass sich im Hinblick auf die Playoffs etwas ändern muss, so Schnyder.

Die Spieler drücken sich sehr vorsichtig aus. Es soll ja nicht den Eindruck erweckt werden, dass zwischen den Fans und den Spielern etwas nicht stimme. Doch trennt man die Spreu vom Weizen und reduziert das Schreiben und die Aussagen der EVZ-Akteure aufs Wesentliche, so ist die Message klar: «Die Stimmung in der Bossard Arena ist miserabel.» 

Wird aus dem Heimvorteil ein Heimnachteil?

Der HC Davos hat es trotz bärenstarkem Saisonbeginn verpasst, sich einen Heimvorteil zu verschaffen und muss nächsten Samstag zum Playoff-Auftakt in die Zentralschweiz reisen. Doch ein Nachteil muss dies gar nicht unbedingt sein. 

So lief die letzte Quali-Runde

Die grosse blau-gelbe Fangemeinde im Unterland und die höchstens lauwarme Stimmung in der EVZ-Fankurve könnten dazu führen, dass sich die Bündner in der Bossard Arena wohler fühlen als die Spieler des EVZ. Gut möglich, dass sich der EV Zug gestern gar keinen Heimvorteil, sondern einen Heimnachteil verschafft hat. 

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Staal
25.02.2015 11:01registriert März 2014
selber schuld wenn man Gästefans ausschliesst mit Fahnen etc. und mehr auf Firmenkunden setzt
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jk8
25.02.2015 12:33registriert Oktober 2014
so schlimm wie beim zsc kanns ja wohl nicht sein.
Ich war mal dort, wollte in die "Kurve" Stimmung machen, aber was ist das? etwa 30 Leute die stehen, und ab und zu eines ihren öden Lieder ohne gemeinsammen rhytmus brummeln...
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Santo
25.02.2015 17:13registriert November 2014
Das Stimmungsproblem ist hausgemacht. In erster Linie wurden die Auswärtsfans kriminalisiert und mit ID-Kontrolle, Foto und Fichierung diskriminiert. Zudem setzt die Klubleitung auf Kommerz und ist bestrebt den Verein wie in der NHL zu vermarkten. Kein Wunder kommt den Leuten bei solchen Versuchen die Galle hoch und keine Stimmung auf.
Auch wenn einige gegen das Hallenstadion hetzen. Die Halle hat schon einige Male gekocht dieses Jahr und übertrumpft die Klatschparaden in Kloten und die Stimmungsbanausen in Davos und Bern bei Weitem.
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