Tahrir-Platz in Kairo am 2. Februar 2011.Bild: EPA/DPA FILE
02.03.2017, 16:5702.03.2017, 17:11
Ägyptens oberstes Gericht hat am Donnerstag Ex-Präsident Husni Mubarak vom Vorwurf freigesprochen, eine Mitschuld am Tod von mehr als 800 Demonstranten im Frühjahr 2011 zu haben. Das teilte ein Justizbeamter mit. Das Urteil des Berufungsgerichts ist endgültig.
Der 88-jährige Mubarak beteuerte am Donnerstag seine Unschuld, wie die Nachrichtenseite Al-Ahram meldete. Auf die Frage des Richters zu den Vorwürfen antwortete Mubarak: «Das ist nicht passiert.»
Feuerwerk über dem Tahrir-Platz in Kairo kurz nachdem Hosni Mubarak am 11. Februar 2011 seinen Rücktritt erklärt hat.Bild: KHALED ELFIQI/EPA/KEYSTONE
Schwer krank
In einem ersten Prozess wegen der Tötung von Demonstranten war Mubarak 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hob das Urteil jedoch auf und ordnete ein neues Verfahren an. Ein Strafgericht liess die Anklage danach fallen. Allerdings entschied das oberste Berufungsgericht später, dass das Verfahren wieder aufgenommen werden müsse.
Mubarak soll schwer krank sein und lebt seit langem in einem Kairoer Militärspital.Bild: Hassan Ammar/AP/KEYSTONE
Der Berufungsprozess hatte ursprünglich im November 2015 begonnen, war aber wegen des schlechten Gesundheitszustandes von Mubarak und aus Sicherheitsgründen mehrfach vertagt worden. Mubarak soll schwer krank sein und lebt seit langem in einem Kairoer Militärspital.
Bereits Anfang 2016 hatte ein ägyptisches Gericht eine dreijährige Haftstrafe gegen den Ex-Langzeitherrscher und seine zwei Söhne wegen Korruption bestätigt. Die Angeklagten hatten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Millionenbeträge veruntreut und damit Luxus-Residenzen gekauft. Diese Strafe haben sie aber bereits abgesessen. (whr/sda/dpa/afp)
Wegen drohendem Verkehrskollaps in Kairo: Ägypten plant neue Stadt
1 / 7
Wegen drohendem Verkehrskollaps in Kairo: Ägypten plant neue Stadt
Bei der Eröffnung der «Egypt Economic Development Conference» in der ägyptischen Stadt Sharm el-Sheikh wurde 2015 das Modell der neuen Hauptstadt enthüllt. Hier sollen einmal fünf Millionen Menschen wohnen und arbeiten.
quelle: x02182 / amr abdallah dalsh
Das könnte dich auch interessieren:
Das könnte dich auch noch interessieren:
Washington macht Ernst: Die Videoplattform Tiktok könnte in den USA bald verboten werden, weil sie ein Sicherheitsrisiko darstelle. Tiktok will sich wehren. Aber der Druck wächst, auch in Europa. Hier argumentiert man mit der psychischen Gesundheit von Jugendlichen.
Die Zeit läuft. Maximal 360 Tage hat die Besitzerin von Tiktok nun Zeit, um sich von der populären Videoplattform zu trennen – sonst droht ein Tiktok-Verbot in den USA. So hat es am Dienstag nach dem Repräsentantenhaus auch der Senat in Washington beschlossen. Die politische Debatte ist damit vorerst zu Ende, Tiktok hat trotz massiver Lobby-Ausgaben verloren.