Trump droht Nordkorea mit militärischer Lösung

Trump droht Nordkorea mit militärischer Lösung

11.08.2017, 15:08

US-Präsident Donald Trump hat im Konflikt mit Nordkorea dem Land mit einer militärischen Lösung gedroht. «Militärische Lösungen sind nun voll einsatzfähig, wir stehen Gewehr bei Fuss, sollte Nordkorea unklug handeln», schrieb Trump am Freitag auf Twitter.

«Hoffentlich findet Kim Jong Un einen anderen Weg», sagte er mit Blick auf den nordkoreanischen Machthaber. Im Nordkorea-Konflikt schaukelt sich die Rhetorik auf beiden Seiten seit Tagen hoch.

Washington und Pjöngjang hatten die gegenseitigen Drohungen immer weiter verschärft. Trump hatte am Dienstag zunächst gedroht, die USA würden «mit Feuer und Wut» auf weitere Provokationen reagieren. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Angriff nahe der US-Pazifikinsel Guam.

Trump legte am Donnerstag nach und erklärte, seine Botschaft sei «vielleicht nicht hart genug» gewesen. «Nordkorea sollte sich lieber zusammenreissen, sonst wird es Ärger kriegen wie nur wenige Staaten zuvor.»

Ein Billion Dollar verbrannt

Der «Krieg der Worte» zwischen den USA und Nordkorea schickte die Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt. Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge schrumpfte deren Wert binnen weniger Tage um insgesamt eine Billion Dollar. Das ist deutlich mehr als die jährliche Wirtschaftsleistung der Schweiz (rund 660 Milliarden Dollar).

«Die Drohungen rund um Nordkorea sind bis zu einem Punkt eskaliert, an dem der Markt reagieren musste», sagte Analyst Ric Spooner vom Brokerhaus CMC Markets. Der pan-europäische Aktienindex Stoxx600 und sein US-Pendant S&P 500 steuerten jeweils auf den grössten Wochenverlust des Jahres zu. Die «Antikrisen-Währung» Gold stieg am Freitag dagegen auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1289.35 Dollar je Feinunze (31.1 Gramm).

Merkel warnt

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte Washington im Nordkorea-Konflikt vor einem Militäreinsatz. «Ich sehe keine militärische Lösung des Konfliktes», und eine solche halte sie auch «nicht für geboten», sagte sie am Freitag in Berlin auf die Frage, ob Deutschland im Kriegsfall an der Seite der USA stehe.

«Eine Eskalation der Sprache halte ich für die falsche Antwort», fügte sie mit Blick auf die immer schärfer werdenden Drohungen beider Seiten hinzu. Merkel forderte eine «sehr enge Kooperation der betroffenen Länder, insbesondere der USA und China», um den Konflikt zu beruhigen. (sda/afp/reu)

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