Portugal will Euro-Rettungsschirm im Mai verlassen

Schuldenkrise

Portugal will Euro-Rettungsschirm im Mai verlassen

04.05.2014, 22:52

Portugal will den Euro-Rettungsschirm in diesem Monat ohne Netz und doppelten Boden verlassen. Die Regierung habe entschieden, sich von den Partnern keine Notfall-Kreditlinie einräumen zu lassen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Sonntagabend.

Das südeuropäische Land war 2011 mit zinsgünstigen Krediten von 78 Milliarden Euro von der Troika aus EU, EZB und IWF vor dem Finanzkollaps bewahrt worden. Seitdem fuhr die Regierung einen scharfen Sparkurs, der der Bevölkerung viele Entbehrungen abverlangte.

Inzwischen haben Investoren wieder Vertrauen in Portugal. Damit kann sich das Land zu verkraftbaren Zinsen direkt am Kapitalmarkt finanzieren. Die Troika hatte Portugal vor wenigen Tagen einen erfolgreichen Weg bescheinigt, aber gemahnt, eine solide Finanzpolitik bleibe auch nach Auslaufen des Hilfsprogramms wichtig.

Ende 2013 hatte bereits Irland den Euro-Rettungsschirm verlassen und steht finanziell wieder auf eigenen Beinen. Das Land war von seinen Partnern mit 85 Milliarden Euro gestützt worden. Griechenland, das mit 240 Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch gerettet worden war, strebt an, sich ab 2016 wieder vollständig über den Kapitalmarkt refinanzieren zu können. (sza/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!