«Wiege des Bobsports», die älteste Bobbahn der Welt – St.Moritz ist stolz auf seine grosse Kufen-Tradition. Wenn die wagemutigen Athleten im Weltcup mit bis zu 130 Stundenkilometern durch den Eiskanal brettern, dann halten auch die Schönen und Reichen im Nobelort gebannt den Atem an.
Zu bestaunen gibt es scharfe Manöver und den erbitterten Kampf um Hundertstelsekunden – nur im Olympiajahr 2010 gehen die Fahrer den Kurs etwas gemächlicher an. Denn mit dem traditionellen Januar-Termin findet das Weltcup-Rennen in St.Moritz jeweils wenige Wochen vor der olympischen Eröffnungsfeier statt.
So auch 2010, die Spiele in Vancouver stehen vor der Tür. Die angehenden Bob-Olympioniken nutzen den Termin im Engadin, um ihre Ausrüstung und ihre Technik noch einmal unter Wettkampfbedingungen zu testen.
Bei Gillian Cooke, der britischen Zweier-Weltmeisterin von 2009, steht ein neuer Anzug auf dem Prüfstand. Doch der ist offenbar noch nicht ganz ausgereift. Als die 27-Jährige am Start einen Tick zu dynamisch in die Hocke geht, platzt eine Naht und präsentiert der TV-Kamera freien Ausblick auf den weltmeisterlichen Po.
Der kalte Wind flattert gnadenlos um die von einem Mini-Slip nur spärlich bedeckten Backen, doch Cooke bleibt cool. Zusammen mit Pilotin Nicola Minichiello schwingt sich die Anschieberin trotz der Garderobenpanne in den Schlitten und landet am Ende auf Platz 7.
Im Ziel erklärt die Britin, dass ihr keine andere Wahl geblieben ist: «Ich habe mich in Grund und Boden geschämt, doch die Uhr hat bereits die Zeit bis zum Start heruntergezählt – ich musste das einfach durchziehen.»
Später kann Cooke dem Missgeschick doch noch eine positive Seite abgewinnen: «Durch die ganze Aufmerksamkeit wurde das Profil des Bobsports so kurz vor den olympischen Spielen ziemlich angehoben. Wir haben jetzt jede Menge neue Fans – und das ist grossartig.»
Olympia endet mit einer Enttäuschung: Nach einem Sturz im dritten Lauf geben die Britinnen auf. Nachdem Gillian Cooke vier Jahre später die Qualifikation für die Winterspiele in Sotschi verpasst, beendet sie ihre Laufbahn im Eiskanal.
Am Strand haben viele Frauen auch nicht mehr an.
...ah ja, gut hat sie sie noch was drunter, dann wäre es wirklich peinlich gewesen.