Schweiz
Wallis

Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» ist gültig

Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» ist gültig

12.09.2019, 13:03
Mehr «Schweiz»
Das Walliser Stimmvolk wird sich wohl frühestens im Herbst 2020 an der Urne über Grossraubtiere wie den Wolf äussern können. (Archiv)
Der Wolf hat momentan nicht gut lachen.Bild: KEYSTONE

Der Walliser Grossrat hat die kantonale Initiative «Für einen Kanton Wallis ohne Grossraubtiere» am Donnerstag für gültig erklärt. Der Originaltext wurde angepasst, damit er mit dem Bundesrecht vereinbar ist.

Die Abgeordneten stimmten zu, die Passage über das Verbot der Einführung und Freisetzung von Grossraubtieren zu streichen. Die vorberatende Justizkommission war zum Schluss gekommen, die Initiative wegen dieser Passage für vollständig ungültig zu erklären. Den endgültigen Text hiess das Kantonsparlament mit 118 zu acht Stimmen gut.

Vor der Abstimmung stellten die Grünen und die Allianz der Linken ein Problem mit der französischen Version des Textes fest, in dem das Konzept von Massnahmen zum Schutz vor Grossraubtieren fehlt. «Ich könnte diese Initiative unterstützen, wenn der französische Text mit dem deutschen übereinstimmt», sagte die sozialdemokratische Abgeordnete Barbara Lanthemann.

Deutscher Text zählt

Den Abgeordneten wurde versichert, dass der deutsche Text verbindlich sei. Der grüne Europaabgeordnete Jérôme Fournier verurteilte eine Initiative, die «durch ihren Titel irreführend» sei, die im Vergleich zum geltenden Recht nichts bringe und möglicherweise gegen das Bundesrecht verstosse.

«Gültig ist die Initiative nun mit folgendem Text: «Der Staat erlässt Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren und zur Beschränkung und Regulierung des Bestands. Die Förderung des Grossraubtierbestands ist verboten.»

Das Walliser Stimmvolk wird sich wohl frühestens im Herbst 2020 an der Urne äussern können. Die kantonale Initiative für ein Wallis ohne Grossraubtiere (Wolf, Luchs, Bär) war 2016 von einem Dutzend Oberwallisern und mehreren CVP- und CSP-Politikern lanciert worden. Sie wurde im Januar 2017 mit 9545 Unterschriften eingereicht, 3545 mehr als nötig.

Im Kanton Uri wurde im August 2017 mit 3302 Unterschriften eine ähnliche Initiative eingereicht. Nötig für das Zustandekommen waren 600 gültige Unterschriften. (dfr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Wolfsrudel im Wallis
1 / 7
Wolfsrudel im Wallis
In einem abgelegenen Teil des Augstbordgebietes abseits von Siedlungen, Wanderwegen und Infrastrukturen ist es der Gruppe Wolf Schweiz (GWS) gelungen, das dortige Wolfsrudel mehrfach mittels Fotofallen und Direktbeobachtungen nachzuweisen.
(Bild: Gruppe Wolf Schweiz GWS)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wölfe sind hier willkommen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rethinking
12.09.2019 13:54registriert Oktober 2018
Soweit ich mich „erinnern“ kann waren Wolf, Luchs und Bär schon vor uns im Wallis...

Wie arrogant, egoistisch und selbstherrlich wir Menschen doch sind...
11320
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hans Jürg
12.09.2019 14:40registriert Januar 2015
Ob wohl eine Volks-Initiative "Für eine Schweiz ohne Kanton Wallis ohne Grossraubtiere" ebenso gültig wäre?
8819
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wandervogel
12.09.2019 13:42registriert Juni 2019
Es ist mir schlicht schleierhaft, warum sich Bauern und Hirten keine Herdenschutzhunde anschaffen wollen, die die Existenz der Nutztiere gewährleisten aber auch die Existenz der Wölfe nicht gefährden. Der Staat sollte hierbei die finanzielle Entschädigung zu einem grossen Teil übernehmen, denn freiwillig wird diese Anschaffung wohl nie erfolgen.
6714
Melden
Zum Kommentar
8
Nicht nur am Gotthard – wo es an Ostern im In- und Ausland sonst noch staut
Viele nutzen das verlängerte Osterwochenende für eine Reise ins Ausland. Ob Städtetrips oder an idyllische Orte – die Reiseziele sind vielseitig und die Vorfreude riesig. Aber Obacht! Damit du deine wertvolle Zeit nicht mit Warten verbringst, solltest du dich vorab über den Osterstau informieren.

Du fährst auf der Autobahn, hast (noch) gute Laune, hörst deine Lieblingsmusik und bist in Gedanken schon an deinem Reiseziel. Alles läuft prima, bis du plötzlich eine lange Schlange an Autos vor dir stehen hast. «Mist, Stau! Kann ja nicht so lange dauern», denkst du dir. Es vergehen 5 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten und je länger du stehst, desto ungeduldiger wirst du. Hättest du dich doch besser früher über die Verkehrslage informiert!

Zur Story