Das im Juni präsentierte Sparprogramm der Migros am Hauptsitz in Zürich ist erst der Anfang. Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen will nun einschneidende Massnahmen am Herzstück der Migros vornehmen: bei den zehn regionalen Genossenschaften. Das berichtet die «SonntagsZeitung».
Unter dem Namen ECM 4.0 hat der orange Riese ein umfassendes Effizienzsteigerungs-Programm angestossen, das die Kosten bei den Genossenschaften senken und die festgefahrenen Strukturen aufbrechen soll.
Das Kerngeschäft der Migros steht massiv unter Druck. Der Betriebsgewinn im genossenschaftlichen Detailhandel hat sich in den letzten drei Jahren halbiert. Bald wird zudem der Markteintritt von Amazon in der Schweiz erwartet, was die Migros (insbesondere Melectronics, Digitec und Galaxus) weiter unter Druck bringen wird. Eine Projektgruppe, der rund 30 Leute angehören, analysiert nun die ganze Wertschöpfungskette der Migros-Gruppe – von der Produktion über die Verteilung bis zum Verkauf.
Mit dem Mega-Projekt sollen unter anderem Kompetenz-Center geschaffen werden, aus denen die regionalen Genossenschaften Leistungen beziehen können, die sie bisher selbst erbracht haben. Das kann von Finanzdienstleistungen bis zur Immobilienbewirtschaftung reichen.
Klar ist: Das Projekt wird zu einem Jobabbau führen, der völlig andere Dimensionen als die im Juni angekündigten 290 Stellen am Hauptsitz haben wird. Und es wird die Macht der regionalen Genossenschaften beschneiden.
Unter die Räder dürften vor allem die Kleineren kommen – etwa Wallis, Neuenburg oder Tessin. Gestärkt werden dürften hingegen die Grossen wie die Migros Aare, Zürich oder Ostschweiz. Sie können auch zu Kompetenz-Centern mutieren. (aargauerzeitung.ch)
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