Es war ein ereignisreiches und auch etwas kurioses Fussball-Wochenende. Nicht nur, dass Borussia Dortmund gegen Stuttgart eine 1:5-Klatsche kassiere und in der Folge Trainer Lucien Favre seinen Hut nehmen musste. Nein auch für die bisherigen Tabellenführer war es ein Wochenende zum Vergessen.
Bayern München? Kam gegen Union Berlin nicht über ein 1:1 hinaus.
Paris St-Germain? Verlor zuhause gegen Olympique Lyon mit 0:1.
Tottenham? Erreichte auswärts bei Crystal Palace nur ein 1:1-Unentschieden.
Atlético Madrid? Verlor das Stadtderby gegen Real mit 0:2.
Die AC Milan? Durfte dank des Ausgleichs von Theo Hernandez in der 91. Minute gegen Parma immerhin noch einen Punkt bejubeln.
Und in der Schweiz musste sich Leader YB Aufsteiger Servette mit 1:2 geschlagen geben. Immerhin sind die Berner in der Super League weiterhin Leader – zwei Punkte vor Basel, drei vor St.Gallen und vier vor Zürich. In drei von fünf Top-5-Ligen in Europa mussten die Leader dagegen (vorübergehend?) vom Thron abtreten und Klubs Platz machen, die einerseits «nur» in der Europa League spielen und die sich andererseits schon lange nach einem grösseren Erfolg sehnen.
Vom Patzer der Bayern profitierte Bayer Leverkusen, das Hoffenheim zuhause gleich mit 4:1 bezwang und so auf die Leaderposition vorrückte. Der letzte grosse Erfolg von «Vizekusen» war der Gewinn des DFB-Pokals 1993.
In der Premier League führt weiterhin Tottenham Hotspur die Tabelle an, wobei die Londoner jedoch Meister Liverpool haben aufschliessen lassen müssen. Wie Leverkusen haben auch die «Spurs» noch keinen nationalen Meistertitel gewonnen, aber schon acht Mal den FA Cup – zuletzt 1991.
Etwas weniger lang zurück liegen die Erfolge der AC Milan. Die «Rossoneri» holten sich zuletzt 2011 die italienische Meisterschaft, machten bis jüngst aber schwierige Zeiten durch. Unter Trainer Stefano Pioli stürmten die Mailänder aber wieder an die Tabellenspitze, wo sie derzeit drei Punkte vor Inter und je vier Punkte vor Napoli und Juventus liegen.
In Spanien spielt sich derzeit schier unglaubliches ab. Der FC Barcelona liegt nach einem katastrophalen Start in die Saison nur auf Rang 8. Und weil auch Atlético und Real Madrid zwischendurch immer wieder Schwächen zeigen, ist Real Sociedad überraschend Leader. Die Basken feierten ihren letzten Meistertitel 1982.
Noch etwas überraschender kommt die Tatsache, dass der französische Serienmeister PSG ebenfalls schwächelt. Nach der 0:1-Niederlage gegen Olympique Lyon hat der OSC Lille (letzter Meistertitel 2011) in der Ligue 1 die Spitze übernommen. PSG dagegen liegt aktuell nur auf Rang 3 – einen Punkt hinter Lille und Lyon. Und der Scheichklub droht auch noch von Marseille überholt zu werden, das nur einen Punkt dahinter liegt – mit zwei Spielen weniger auf dem Konto.
(abu)