Angesichts der aktuellen Regierungskrise um die Asylpolitik ist fast jeder zweite Deutsche für eine Ablösung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel – fast gleich viele Personen wollen aber, dass sie bleibt.
Unter Druck: Angela Merkel. Bild: EPA/EPA
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 43 Prozent dafür aus, dass Merkel zurücktritt und ihr Amt an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin übergibt. Mit 42 Prozent wünschen sich etwa genauso viele Befragte, dass die CDU-Vorsitzende Regierungschefin bleibt. Die restlichen 15 Prozent machten keine Angaben.
Von den Unions-Wählern stehen 63 Prozent zu Merkel, 27 Prozent wünschen sich einen Wechsel an der Regierungsspitze. Noch mehr Rückhalt hat die Kanzlerin mit 66 Prozent bei den Grünen-Wählern. Dahinter folgen die Anhänger der Linken (48 Prozent) vor denen der SPD (46 Prozent), der FDP (45 Prozent) und der AfD (6 Prozent).
Der Streit zwischen CDU und CSU um eine Abweisung von Asylsuchenden, die andernorts in der Europäischen Union bereits registriert wurden, hat die gesamte Regierung in eine tiefe Krise gestürzt. Merkel will nun bis zum EU-Gipfel am 28. und 29. Juni bilaterale Vereinbarungen treffen, um den Konflikt beizulegen.
Nur jeder Dritte (32 Prozent) glaubt laut Umfrage, dass die Koalition daran zerbrechen wird. 45 Prozent meinen, das Bündnis aus Union und SPD wird die Krise überstehen.
Allerdings glaubt jeder Zweite nicht daran, dass die grosse Koalition die volle Legislaturperiode bis 2021 durchhalten wird. Nur 31 Prozent meinen, das Bündnis hält bis zur nächsten Wahl. (sda/dpa)
Video: srf
Die Juristin und Verfassungsrechtlerin Silke Laskowski will die Zahl der Frauen in Parlamenten erhöhen – per Gesetz . Das Bundesland Brandenburg hat nun als erstes Bundesland ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Ein Gespräch über das Erbe der Nazis, strukturelle Diskriminierung und #Metoo.
Frau Laskowski, Sie haben das Gesetz entworfen, das in Brandenburg für eine kleine politische Revolution gesorgt hat: eine 50/50-Quote für Wahllisten. Wieso?Silke Laskowski: Der Grundgedanke der parlamentarischen Demokratie ist die Selbstbestimmung des Volks. Dieses besteht nun mal aus zwei Kerngruppen: Frauen und Männer. Erstaunlicherweise will man das aber weder in Deutschland akzeptieren noch in der Schweiz.
Männer, gerade in linken Parteien, begreifen sich mittlerweile oft als Feministen. …