Dschibuti: Dschibutis Präsident Guelleh erneut wiedergewählt

Dschibuti: Dschibutis Präsident Guelleh erneut wiedergewählt

09.04.2016, 03:56

Dschibutis Präsident Ismail Omar Guelleh ist am Freitag für eine vierte Amtszeit wiedergewählt worden. Der 68-Jährige habe die absolute Mehrheit der Stimmen in der ersten Runde erhalten, teilte Ministerpräsident Abdoulkader Kamil Mohamed am Abend im Fernsehen mit.

Guelleh, der den strategisch wichtigen afrikanische Kleinstaat seit 1999 mit harter Hand regiert und als klarer Favorit galt, muss daher nicht in die Stichwahl. «Ich bin sehr zuversichtlich. Ich denke, die Abstimmung wird gut laufen», hatte Guelleh gesagt, als er mit seiner Frau in der Hauptstadt seine Stimme abgab.

Er hatte 2010 die Verfassung ändern lassen, um eine Begrenzung der Amtszeiten des Präsidenten abzuschaffen. Mehrere Oppositionskandidaten kritisierten am Freitag, dass ihre Beobachter in Wahllokalen abgewiesen worden seien.

Die Bekanntgabe des Wahlsiegs von Guelleh erfolgte, bevor sämtliche Stimmen ausgezählt waren. Laut Hochrechnungen kam er in der Hauptstadt Dschibuti und dem ärmlichen Vorort Balbala, wo zusammen rund 60 Prozent der Einwohner des Kleinstaates leben, auf drei Viertel der Stimmen. Die Wahlbeteiligung am Freitag war gering, nachdem mehrere Oppositionsparteien zum Boykott aufgerufen hatten.

Zerstrittene Opposition

Die 187'000 Wahlberechtigten konnten sich zwischen sechs Kandidaten entscheiden, doch war niemandem eine Chance gegen Guelleh eingeräumt worden. Die Opposition in der früheren französischen Kolonie am südlichen Ende des Roten Meeres ist zerstritten und an den Rand gedrängt. Drei Parteien riefen im Vorfeld zum Boykott der Wahl auf, die sie als «Wahlmaskerade» bezeichneten.

Dschibutis strategische Lage am Eingang zum Roten Meer macht das kleine Land als Standort für ausländische Truppen interessant. Es beherbergt Militärbasen der USA, Chinas, Frankreichs und Japans. Guelleh brachte ambitionierte Infrastrukturprojekte auf den Weg - etwa den Bau eines neuen Hafens und einer Bahnlinie ins benachbarte Äthiopien. Wichtigster Geldgeber der Milliardenprojekte ist China. (sda/afp)

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