US-Präsident Donald Trump geht inzwischen davon aus, dass der seit mehr als zwei Wochen vermisste saudiarabische Journalist Jamal Khashoggi tot ist. «Es sieht alles danach aus für mich.»
Dies antwortete Trump am Donnerstag vor seinem Abflug zu einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Montana auf eine entsprechende Frage von Reportern. «Es ist sehr traurig», fügte er hinzu.
Trump hatte sich bereits am Samstag pessimistisch zum Schicksal des seit einem Besuch am 2. Oktober im saudiarabischen Konsulat in Istanbul verschwundenen Journalisten geäussert. Es sei «die erste Hoffnung» seiner Regierung gewesen, dass Khashoggi nicht getötet worden sei, «aber vielleicht sieht es nicht allzu gut aus», sagte er damals.
Der US-Präsident überlässt es bisher der saudiarabischen Führung, den Fall selbst zu untersuchen - obwohl der mächtige Kronprinz Mohammed bin Salman unter dem weitverbreiteten internationalen Verdacht steht, die Ermordung des regierungskritischen Journalisten angeordnet zu haben.
Heikles Problem für die USA
US-Aussenminister Mike Pompeo sagte am Donnerstag nach Rückkehr von Besuchen in Riad und Ankara, die saudiarabische Führung habe ihm «eine vollständige, gründliche Ermittlung» zugesagt. Er habe deshalb Trump gesagt, dass «wir ihnen noch ein paar Tage geben sollten, um das abzuschliessen».
Der Fall Khashoggi ist für Trump überaus delikat, da er für das Vorgehen gegen den Iran und für eine Lösung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern auf enge Zusammenarbeit mit Riad setzt. Auch ist Saudi-Arabien ein massiver Abnehmer von US-Rüstungsgütern.
Auf die Reporterfrage nach möglichen Sanktionen gegen Riad wegen des Falls Khashoggi sagte der US-Präsident am Donnerstag, die Reaktion müsse «sehr strikt» sein. Bei dem Fall handle es sich um eine «schlimme, schlimme Sache». Allerdings hatte sich Trump in den Vortagen gegen einen Stopp der US-Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien ausgesprochen. Diese brächten viel Geld ein und sicherten Jobs in den USA, sagte er. (sda/afp)