Grossbritannien: May bleibt alleinige Kandidatin für Cameron-Nachfolge

Grossbritannien: May bleibt alleinige Kandidatin für Cameron-Nachfolge

11.07.2016, 14:08

Im Wettbewerb um die Nachfolge des britischen Premierministers David Cameron gibt die Bewerberin Andrea Leadsom auf. Dies kündigte sie am Montag in London an.

Damit ist Innenministerin Theresa May alleinige Kandidatin und wird aller Voraussicht nach neue Vorsitzende der konservativen Torys und Premierministerin.

Leadsom sagte, May sei am besten geeignet, die Brexit-Verhandlungen mit der Europäischen Union zu führen. Was sie selbst angehe, so habe sie nicht den Eindruck, dass es für sie ausreichend Unterstützung gebe, um eine stabile Regierung zu führen, fügte Leadsom hinzu.

May hat wiederholt betont, dass sie ein zweites Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union ablehnt. Auch dem Versuch eines Wiedereintritts durch die Hintertür erteilte sie eine Absage.

May dürfte nun die zweite Premierministerin in der Geschichte Grossbritanniens werden. Von 1979 bis 1990 hatte Margaret Thatcher als Regierungschefin die Geschicke des Landes bestimmt.

Cameron hatte nach dem historischen Brexit-Votum der Briten vom 23. Juni seinen Rücktritt bis zum Herbst angekündigt und den EU-Austritt Grossbritanniens seinem Nachfolger überlassen.

Chefin vielleicht auch für Labour

Eventuell könnte auch die Labour-Partei eine Chefin bekommen. Die Abgeordnete Angela Eagle forderte am Montag offiziell Jeremy Corbyn im Rennen um die Parteispitze heraus. Damit steht wieder eine Urwahl der Parteibasis bevor.

Sie wolle eine gute Premierministerin für Grossbritannien werden, sagte Eagle. Corbyn spricht sie Führungsfähigkeiten ab. Sie wirft ihm als Parteichef unter anderem einen halbherzigen Kampf gegen den EU-Austritt vor.

Der 67-jährige Corbyn, der als ausgesprochener Linker gilt, war im vergangenen September an die Spitze gewählt worden. Erst kürzlich hatten ihm die Labour-Abgeordneten das Misstrauen ausgesprochen. Die 55-jährige Eagle war bis zu ihrem Rücktritt zuletzt für Wirtschaft im Schattenkabinett zuständig. (sda/reu/afp)

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