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Grillen waren Grund für Geräusch-Anschlag auf Botschaft in Havanna

epa06234538 (FILE) - A classic car passes in front of the Embassy of the United States of America in Havana, Cuba, 16 June 2017 (reissued 29 September 2017). Media reports on 29 September 2017 state t ...
Die US-Botschaft in Havanna. Bild: EPA/EFE

Rätsel um Geräusche in US-Botschaft in Havanna scheint gelöst – der Grund ist 🤦‍♀️

07.01.2019, 08:3307.01.2019, 16:32
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Der Fall warf viele Fragen auf. Im Herbst 2017 erwägte die USA, ihre Diplomaten aus der US-Botschaft in Havanna abzuziehen. Grund dafür: Mitarbeiter der Botschaft klagten über mysteriöse Gesundheitsbeschwerden. Man spekulierte über einen «akustischen Anschlag», der mittels Schall die Mitarbeiter schädigte.

Die Beziehungen zwischen Kuba und den USA litten darunter, mehrere Diplomaten wurden auf beiden Seiten aus den Ländern verwiesen. Die Quelle der seltsamen Geräusche konnte jedoch nie ermittelt werden.

Letzte Woche präsentierten nun zwei Forscher eine plausible Erklärung für die Geräusche. Alexander Stubbs der University of California und Fernando Montealegre-Zapata der Lincoln-Universität (England) haben die Tonaufnahmen analysiert und sind zum Schluss gekommen, dass es sich dabei um liebestolle Grillen handle. 

Das sind die Geräusche:

Die beiden Wissenschaftler identifizierten den Übeltäter als westindische kurzschwänzige Grille (Anurogryllus celerinictus). Diese ist in der Karibik angesiedelt und ist für ihr penetrantes Zirpen bekannt, insbesondere die Männchen, welche damit auf Brautschau gehen.

Gegenüber der New York Times sagte Stubbs, dass er in Costa Rica ebenfalls Ton-Aufnahmen der Grillen machte. Ihr Zirpen sei so laut, dass man sie selbst während einer Fahrt in einem Diesel-Truck höre. Als er die Aufnahmen der Geräusche in Havanna das erste Mal hörte, seien sie ihm bekannt vorgekommen.

Die beiden Forscher sagten, dass ihre Analyse jedoch nicht einen bewussten Angriff auf amerikanische Diplomaten ausschliesse. Die kubanische Regierung oder sonst wer hätte diese Grillen willentlich platzieren können. Es könnte auch sein, dass die Ursache für die gesundheitlichen Probleme der Diplomaten eine andere sei.

Dr. Douglas Smith, der die medizinische Untersuchung des Botschaft-Personals leitete, sagte gegenüber der «New York Times», dass die Grillen-Theorie eine Möglichkeit sei. Allerdings haben nicht alle Geschädigten ein seltsames Geräusch gehört. Eine einzelne Aufnahme der Geräusche in der Botschaft könne kein vollständiges Bild zeigen. (jaw)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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rilkar
07.01.2019 10:18registriert April 2018
also bei MiB war "zirpende Grille" eine Waffe wenn mich meine 15 jahre alte Erinnerung nicht täuscht
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Zat
07.01.2019 09:52registriert Januar 2016
Ich muss schon sagen, dieses Geräusch geht bis tief hinein, wirklich nervend. Ich kann mir für mich nicht vorstellen, dies über längere Zeit auszuhalten, selbst wenn es unter den Stadtgeräuschen im Hintergrund ist.
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Markus97
07.01.2019 10:17registriert August 2018
Gibts jetzt eine Entschuldigung von den Amis an Kuba?
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