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Tennis: Novak Djokovic gewinnt zum 8. Mal das Australian Open

Serbia's Novak Djokovic, left, holds the Norman Brooks Challenge Cup after defeating Austria's Dominic Thiem in the men's singles final of the Australian Open tennis championship in Mel ...
Djokovic ringt Thiem in fünf Sätzen nieder.Bild: AP

Djokovic holt seinen 8. Australien-Open-Titel und meint: «Es gibt wichtigere Dinge»

Novak Djokovic bleibt der König von Melbourne. Der 32-jährige Serbe siegte im Final gegen den Österreicher Dominic Thiem 6:4, 4:6, 2:6, 6:3, 6:4 und holte seinen 17. Grand-Slam-Titel, den achten am Australian Open.
02.02.2020, 14:1902.02.2020, 14:51
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Wilmaa

Auf dem Weg zu seinem achten Triumph im achten Final im Melbourne Park hatte Djokovic zu leiden. Im dritten Durchgang wirkte der Serbe saft- und kraftlos, worauf er sich nach dem 1:2-Satzrückstand in der Garderobe medizinisch behandeln liess.

Der Favorit wankte, fiel aber nicht. Gestärkt kehrte Djokovic zurück, schaffte im vierten Durchgang das Break zum 5:3 und war danach wieder der bessere Spieler. Zwei Chancen Thiems zum Rebreak zu Beginn des fünften Satzes wehrte er ab, nach vier Stunden verwertete er nach einem Fehler des Österreichers seinen ersten Matchball.

Die Partie hatte mehrere Wendungen genommen. Thiem schien zu Beginn seines dritten Grand-Slam-Finals die Strapazen der Siege gegen Rafael Nadal und Alexander Zverev noch zu spüren und brauchte eine halbe Stunde, bis er seinen Rhythmus fand. Djokovic wirkte anfänglich souverän - bis er im zweiten Satz nach dem Ausgleich zum 4:4 gleich wieder ein Break kassierte und sechs Games in Folge abgab.

«Es war ein schwieriger Start ins 2020. Die Buschfeuer hier, Konflikte in der ganzen Welt, und dass ein Freund und Mentor von mir – Kobe Bryant – gestorben ist. Wir sind Sportler, wir bekämpfen uns auf dem Platz. Aber es gibt wichtigere Dinge, daran wurden wir zuletzt erinnert. Wir müssen unsere Freunde und Familien jeden Tag schätzen und immer zusammenhalten.»

Am Ende stemmte aber erneut der Serbe den Norman Brookes Challenge Cup in den Nachthimmel über Melbourne. «Dies ist definitiv mein Lieblingsstadion der Welt», sagte Djokovic, der es an der Siegerehrung wie Thiem nicht unterliess, die Tragik der verheerenden Buschbrände, die Australien in den letzten Monaten heimgesucht hatten, noch einmal zu erwähnen. Und auch an Kobe Bryant, dessen Tod die Tennis-Szene Mitte des Turniers geschockt hatte, erinnerte er noch einmal. «Es gibt wichtigere Dinge im Leben als Tennis.»

«Ich möchte Novak gratulieren. Eine grossartige Leistung. Unglaublich, was er die ganzen Jahre macht. Er hat mit anderen das Männertennis auf ein anderes Level gehoben.»
Dominic Thiem

Wieder Nummer 1

Dank dem Sieg Djokovics, der neun seiner letzten zehn Grand-Slam-Finals gewann, hält die Dominanz von ihm, Rafael Nadal und Roger Federer an, welche die letzten 13 Major-Titel unter sich aufgeteilt haben. Der Serbe gewann vier der letzten sechs Trophäen und verringerte mit seinem 17. Grand-Slam-Triumph den Rückstand auf Nadal und Federer, die 19 bzw. 20 der wichtigsten Titel gewonnen haben.

Djokovic blieb auch in seiner 16. Partie in Folge ungeschlagen und löst damit in der Weltrangliste Nadal wieder als Nummer 1 ab. Bislang stand der Serbe 275 Wochen an der Spitze des Rankings. Thiem, der auch seinen dritten Grand-Slam-Final verlor, ist neu die Nummer 4, bleibt aber hinter Federer rangiert. (abu/sda)

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Die besten Bilder des Australian Open 2020
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Am Ende heisst der Sieger wieder Novak Djokovic. Der Serbe ringt im Final Dominic Thiem in fünf Sätzen nieder.
quelle: ap / andy brownbill
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Cara Brenodurum
02.02.2020 14:02registriert Juli 2019
Immer die gleichen Psychospielchen. Medical time-out wenns grad nicht so läuft, Verwarnungen wegen Zeitspiel und überhebliches Verhalten gegenüber des Schiedsrichters. Noch Fragen, warum du NIE den Hero-Status eines Federers oder Nadals erlangst? Guckst du in Spiegel, Djokovic.
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Pukelsheim
02.02.2020 13:47registriert Januar 2017
mag i ihm nid gönne
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watsonsonwat
02.02.2020 15:28registriert August 2018
Novak ist für mich ein absolutes Vorbild. Mag sein, dass sein Temperament auf dem Platz unsympathisch wirkt, wir dürfen aber nicht vergessen, dass es Sport ist und die meisten Sportler*innen sehe verbissen sind und solche Ausbrüche ein Zeichen von Selbstkritik sind.

Den Schiedsrichter gibt es zu respektieren und nicht anzufassen, aber das passiert vielen mal.

Was bleibt ist ein grosser Sportler, welcher in seinen Interviews und Ansprachen tiefgründige Worte findet, sich auch mit den grossen Fragen des Lebens beschäftigt und wichtige Bewegungen unterstützt, wie „The Game Changers“.
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