Ukrainische Regierungsvertreter haben Russland am Donnerstag den Einsatz von Landminen in der Region zwischen der Halbinsel Krim und dem Festland vorgeworfen. Kiew musste aber auch einräumen, seine Minenbestände nicht vorschriftsgemäss zerstört zu haben.
Kiew sei «sehr besorgt über die Verwendung von Landminen durch die russischen Streitkräfte in mehreren Gebieten des ukrainischen Territoriums», erklärte eine Regierungsdelegation am Rande einer internationalen Landminen-Konferenz in Genf. Demnach legten russische Soldaten sowohl auf der annektierten Krim sowie in einer weiteren Region mit Stacheldraht umzäunte und mit Warnschildern versehene Minenfelder an.
Das geht aus einem Entwurf für eine Erklärung hervor, die die Delegation bei dem Treffen über die Konvention gegen Landminen präsentieren wollte. Die Vertreter der Übergangsregierung in Kiew warfen Moskau weiter vor, ein Landminen-Lager des ukrainischen Militärs auf der Krim an sich gerissen zu haben. Bei dem Treffen am Freitag muss sich die Ukraine deshalb dem Vorwurf stellen, warum sie ihre Lagerbestände an Landminen bislang nicht zerstört hat, wie es von der sogenannten Ottawa-Konvention vorgeschrieben ist.
In dem Entwurf der Delegationserklärung heisst es, die Regierung sei entschlossen, alle Minen in Gebieten unter ihrer Jurisdiktion zu zerstören. Allerdings könne dies nur gelingen, wenn Kiew «die Kontrolle über das derzeit vom (russischen) Aggressor besetzte Territorium zurückerlangt». (kad/sda/afp)