Schweiz
Gesundheit

So will Bundesrat Berset die gesunde Lebensspanne verlängern

So will Bundesrat Berset die gesunde Lebensspanne verlängern

17.02.2020, 11:38
Mehr «Schweiz»

Für Bundesrat Alain Berset ist mit Prävention viel zu gewinnen im Alter. Die Lebensqualität steige mit der Verlängerung der gesunden Lebensspanne und entlaste gleichzeitig das Gesundheitssystem, sagte er am Montag in seiner Eröffnungsrede an der ersten Konferenz zur Strategie Gesundheit 2030 in Bern.

250 Akteure aus allen gesundheitspolitischen Bereichen diskutierten auf Einladung von Berset an der ersten Konferenz zur neuen Strategie über die Gesundheit im Alter, wie das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) am Montag mitteilte. «Gesund älter werden» ist eines von acht Zielen der Strategie Gesundheit 2030, die der Bundesrat im Dezember 2019 beschlossen hat. Dieses Ziel stand im Zentrum der Konferenz.

EDI-Vorsteher Alain Berset nimmt die Praxis des Bundesamtes für Sozialversicherungen bei der Gewährung von IV-Renten genauer unter die Lupe.
Bundesrat Alain Berset sieht Schwächen im Schweizer Gesundheitssystem.Bild: KEYSTONE

Trotz der gestiegenen Chancen auf ein gesundes Leben im Alter sei das Schweizer Gesundheitssystem allerdings ungenügend darauf ausgerichtet, dass die Menschen im Alter häufig mit mehreren chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs leben müssten, hiess es in der Mitteilung.

Diese Menschen hätten häufig aufwendige Pflege-, Behandlungs- und Betreuungsangebote nötig. Diese seien heute nur ungenügend vorhanden oder nicht koordiniert. Zudem sei deren langfristige Finanzierung nicht gesichert. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird insbesondere die Zahl der Menschen in der Altersgruppe der über 80-Jährigen weiter zunehmen.

Jedem zwölften Betagten geht es schlecht

Vielen gehe es im Alter gut. Auch in der Gruppe der 83- bis 89-Jährigen sind laut Berset zwei Drittel der Ansicht, dass ihr Gesundheitszustand gut bis ausgezeichnet ist. Nur eine von zwölf Personen bezeichne ihren Gesundheitszustand als schlecht.

Damit es möglichst lange bei möglichst vielen Menschen nicht dazu kommt, lohnt es sich laut Berset, in jeder Lebensphase in die Prävention zu investieren. «Wenn wir die gesunde Lebensphase verlängern können, haben wir viel gewonnen – die Menschen gewinnen an Lebensqualität und unser Gesundheitssystem wird entlastet.»

Die Gesundheit sei jedoch kein Gut, das ausschliesslich in der persönlichen Verantwortung liege, so Berset laut schriftlichem Redetext weiter. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und das soziale Milieu seien ebenso wichtig. So habe beispielsweise der Migrationshintergrund einen Einfluss auf die Gesundheit und Lebenserwartung, desgleichen das Bildungsniveau und die Armut.

Die umfassende Gesundheits-Strategie des Bundesrates berücksichtige deshalb auch gesellschaftliche Strukturen und Rahmenbedingungen wie Bildung, Einkommen und soziale Teilhabe. Dies alles in einem verträglichen Kostenrahmen abzuwickeln, ist laut Berset allerdings die grosse Herausforderung. Die Krankenkassenprämien dürften die Haushalte nicht überfordern. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sterben mit Anlauf – diese Jogging-Typen hauen dich um
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Nur 9 Monate im Amt: UBS-Boss Ermotti streicht Monster-Bonus für 2023 ein
UBS-Chef Sergio Ermotti hat mit seiner Rückkehr zur Grossbank ordentlich mehr Lohn kassiert. Für neun Monate 2023 verdiente er 14,4 Millionen Franken.

Für UBS-Chef Sergio Ermotti hat sich die Rückkehr zur Grossbank auch mit Blick auf den Gehaltscheck gelohnt. Überhaupt verdienten die Top-Kader und Verwaltungsräte der UBS deutlich mehr.

Zur Story