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Nachspiel von Nerz-Massentötung für Regierungschefin in Dänemark

Nachspiel von Nerz-Massentötung für Regierungschefin in Dänemark

27.10.2021, 20:02
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Denmark's Prime Minister and head of the Social Democrats party Mette Frederiksen during her opening speech at the Social Democrats Congress in Aalborg, Denmark, Saturday Sept. 18, 2021. (Henning ...
Mette Frederiksen.Bild: keystone

Die Massentötung von Millionen Nerzen aus Corona-Sorgen holt die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ein Jahr später wieder ein. Wie eine zur Untersuchung des Vorgehens eingesetzte Kommission am Mittwoch verschiedenen dänischen Medien mitteilte, hat man vergebens versucht, bestimmte SMS-Nachrichten aus der Zeit zu erhalten, in der die Entscheidung zum Keulen der Pelztiere getroffen wurde. Der Grund: Frederiksen und drei ihrer engsten Mitarbeiter hatten ihre Telefone demnach so eingestellt, dass SMS automatisch nach 30 Tagen gelöscht wurden.

Die Nerz-Kommission wurde eingesetzt, um zu untersuchen, was im November 2020 in dem auch international aufsehenerregenden Fall genau passierte. Damals hatte Frederiksen verkündet, dass sämtliche Zuchtnerze im Land getötet werden sollen - diese Tiere wurden bis dahin in Dänemark für die Herstellung von Pelzen gezüchtet. Es handelte sich um etwa 15 Millionen Tiere. Als Grund für den rigorosen Schritt war angeführt worden, dass das Coronavirus in den Nerzen mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe.

Wie sich später herausstellte, fehlte für die Massnahme aber die rechtliche Grundlage. Diese wurde erst im Nachhinein geschaffen. Der damals zuständige Lebensmittelminister Mogens Jensen trat im Zuge der Kontroverse zurück.

Bei ihren Untersuchungen hatte die Kommission auch um den Nachrichtenverlauf zentraler Personen aus dem Zeitraum September bis Dezember 2020 gebeten. Gegenüber führenden dänischen Medien wie den Sendern DR und TV2 unterstrich die Staatskanzlei nun, dass die SMS nicht zielgerichtet gelöscht worden seien und auch gegen keine Regeln verstossen worden sei. Die Nerz-Kommission will demnach dennoch sehen, dass die Nachrichten wiederhergestellt werden. Frederiksen soll planmässig am 9. Dezember von der Kommission befragt werden. (sda/dpa)

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