International
USA

Trump besucht nach Anschlag Synagoge in Pittsburgh – nicht alle haben Freude

First lady Melania Trump, accompanied by President Donald Trump, and Tree of Life Rabbi Jeffrey Myers, right, puts down a white flower at a memorial for those killed at the Tree of Life Synagogue in P ...
Donald und Melania Trump legen Blumen am Grab der Opfer in Pittsburgh nieder. Bild: AP/AP

Trump besucht nach Anschlag Synagoge in Pittsburgh – daran haben nicht alle Freude

30.10.2018, 23:08
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump hat der am Samstag von einem tödlichen Anschlag heimgesuchten Synagoge in Pittsburgh einen Kondolenzbesuch abgestattet.

Bei seinem Besuch des jüdischen Gotteshauses am Dienstag wurde Trump von seiner Ehefrau Melania, seiner Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner begleitet. Ivanka Trump und Kushner sind orthodox-jüdischen Glaubens.

Trumps Besuch wurde von Protesten begleitet. Mehr als tausend Menschen versammelten sich zu einer Demonstration nahe der Lebensbaum-Synagoge. Teilnehmer warfen Trump vor, die rechtsextreme Szene zu hofieren.

«Trump, schwöre dem weissen Nationalismus ab!» oder «Trump: Lügen töten» war auf Transparenten zu lesen. Proteste gegen einen Kondolenzbesuch nach einem Gewaltakt sind in den USA ein höchst ungewöhnlicher Vorgang.

Trump fragte ach dem Anschlag, weshalb die Synagoge nicht von einer bewaffneten Sicherheitskraft bewacht wurde. Viele warfen ihm danach vor, er würde die Opfer beschuldigen. 

Nicht willkommen

Jüdische Vertreter aus Pittsburgh hatten bereits kurz nach dem Anschlag mit elf Toten und sechs Verletzten klargemacht, das sie einen Besuch des Präsidenten ablehnten. «Präsident Trump, Sie sind in Pittsburgh nicht willkommen, bis sie den weissen Nationalismus umfassend verurteilen», hiess es in einem offenen Brief.

Die Unterzeichner bezeichneten den Anschlag auf das Gotteshaus als «direkte Zuspitzung» von Trumps «Einfluss». Der Rabbi der Lebensbaum-Synagoge, Jeffrey Myers, sagte jedoch im Vorfeld, dass der Präsident willkommen sei.

Protesters demonstrate near Pittsburgh's Tree of Life Synagogue where President Donald Trump and first lady Melania Trump were visiting a memorial in Pittsburgh, Tuesday, Oct. 30, 2018. The Trump ...
Demonstranten in Pittsburgh stehen dem Besuch des Präsidenten kritisch gegenüber.  Bild: AP/AP

Der Angriff war von einem mit einem Sturmgewehr bewaffneten Mann verübt worden, der judenfeindliche Parolen brüllte. Der mutmassliche Täter wurde direkt nach dem Blutbad festgenommen.

Der Angriff war von einem mit einem Sturmgewehr bewaffneten Mann verübt worden, der judenfeindliche Parolen brüllte. Der mutmassliche Täter wurde direkt nach dem Blutbad festgenommen. (cma/sda/afp)

«Fahrenheit 11/9»

1 / 8
«Fahrenheit 11/9»
Szenen aus dem Film «Fahrenheit 11/9», Bild: Ascot Elite.
quelle: ascot elite
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Aktuell: Flugzeugabsturz in Indonesien - 189 Menschen an Bord

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Brigitte Macron soll ein Mann sein: Politische Desinformation kennt keine Grenzen mehr
Frankreichs First Lady ein Mann? Emmanuel Macron schwul? Und dazu im Griff der Rothschilds? Nach der Häufung wildester Fake News geht der französische Präsident erstmals in den Gegenangriff.

Emmanuel Macron zieht die Verschwörungstheoretiker seit langem an. Vor seiner ersten Wahl im Jahr 2017 zirkulierte die Falschmeldung, der Ex-Rothschild-Banker bleibe der jüdischen Bankerfamilie verpflichtet: Als Präsident verdiene er zu wenig Geld, um die hohen Steuern seiner lukrativen Rothschild-Jahre bezahlen zu können.

Zur Story