Er war der erste Amerikaner, der in einem Raumschiff unseren Planeten umkreiste. Der Astronaut und spätere US-Senator sorgte damit 1962 für viele Schlagzeilen. Nun, 54 Jahre später, ist John Herschel Glenn im Alter von 95 Jahren gestorben, wie «The Columbus Dispatch» schreibt.
— John Kasich (@JohnKasich) 8. Dezember 2016
Auf Twitter bestätigte John Kasich, der Gouverneur von Ohio, den Tod des des Astronauten. Es sei ein «Anlass zur Trauer für uns alle».
Der Astronaut habe den Amerikanern beigebracht, dass es «mit Mut und Entdeckergeist keine Grenze gibt bei den Höhen, die wir zusammen erreichen können», sagte US-Präsident Barack Obama. Glenn habe Generationen von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Astronauten begeistert.
«Der letzte von Amerikas ersten Astronauten hat uns verlassen. Aber ihr Beispiel lehrt uns, dass unsere Zukunft auf der Erde uns dazu zwingt, in neue Höhen zu streben.»
Schon vor seiner Zeit bei der US-Raumfahrtbehörde NASA war der 1921 in Cambridge, Ohio, geborene Demokrat als Testpilot tätig. So stellte er im Juli 1957 etwa einen Geschwindigkeitsrekord in der Luftfahrt auf.
Mit einer Vought F8U-1P flog er innert drei Stunden und 23 Minuten von Los Angeles nach New York. Dies war der allererste Transkontinentalflug in Überschallgeschwindigkeit.
Die Zeit zwischen seinen Weltraumflügen nutzte er als erfolgreicher Politiker. 1974 gewann er – sicher unterstützt durch seinen Ruhm als Astronaut – die Wahl zum US-Senator. Den Posten hielt er fast ein Vierteljahrhundert. In der Politik musste der Demokrat allerdings auch harte Niederlagen einstecken. 1976 scheiterte er daran, Vize-Präsidentschaftskandidat von Jimmy Carter zu werden. 1984 nahm Glenn einen vergeblichen Anlauf, für seine Partei als Präsidentschaftskandidat ins Rennen zu gehen.
Mit 77 Jahren flog Glenn in der Raumfähre Discovery erneut ins All und umkreiste die Erde 134-mal. Damit bleibt er der älteste Mensch, der je im All war. Mit dem Flug sollte untersucht werden, wie sich die Schwerelosigkeit auf ältere Menschen auswirkt. Glenn überstand ihn problemlos und scherzte später, er habe beweisen wollen, «dass Senioren eines Tages Ferien im All machen können». (blu/sda)