Schweiz
Wirtschaft

Grösster Stress der Schweizer ist das Geld

DAS ist der grösste Stress der Schweizer (es ist nicht Familie. Und auch nicht Gesundheit)

20.03.2019, 07:1420.03.2019, 08:54
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Es scheint paradox: Denn obwohl die Schweizer in einem der wohlhabendsten Länder der Welt leben, so stellt Geld dennoch für mehr als die Hälfte der grösste Stressfaktor in ihrem Leben dar. Mehr noch als Gesundheit, Arbeit oder Familie.

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Davon träumen viele Schweizer: Leben wie Dagobert Duck.Bild: http://giphy.com/gifs/money-swimming-diving-n59dQcO9yaaaY

Geld ist für 55 Prozent der Schweizer der Stressfaktor Nummer eins in ihrem Leben. 61 Prozent sind gar der Meinung, dass ihre Finanzkraft ihr Wohlbefinden beeinflusst, wie dem am Mittwoch vom US-Vermögensverwalter BlackRock veröffentlichten «Global Investor Puls» zu entnehmen ist.

Dabei wurden 1'067 Schweizer im Alter zwischen 25 und 74 Jahren mit einem investierbaren Vermögen von 15'000 Franken (im Median) befragt.

Angst vor Kontrollverlust

Viele Schweizer hätten Angst, die Kontrolle über ihre Finanzen zu verlieren, sagte André Bantli von BlackRock vor den Medien. Lediglich 37 Prozent dieser «Otto-Normal-Verbraucher» seien der Ansicht, dass sie mit ihrer Finanzkraft ein sorgenfreies Leben führen können. Rund zwei Drittel haben dies nicht.

Die Schweizer fürchten - ein weiteres Paradoxon -, dass ihnen trotz eines ausgebauten Vorsorge- und Gesundheitssystems das Geld in der Pension ausgehen (43%) oder dass sie die steigenden Gesundheits- (55%) und hohen Lebenshaltungskosten (48%) nicht mehr stemmen könnten.

ARCHIVBILD ZUR PRAESENTATION DER RENTENREFORM DURCH DEN BUNDESRAT, AM DONNERSTAG, 28. JUNI 2018 - An elderly woman withdraws money from a cash dispenser, photographed in Zurich, Switzerland, on Septem ...
Viele Schweizer haben Angst, dass in der Pension das Geld ausgeht.Bild: KEYSTONE

Zwei Drittel sorgen fürs Alter vor

Angesichts dieser Sorgen überrascht es nicht, dass hierzulande rund zwei Drittel (69%) der Schweizer explizit für den Ruhestand vorsorgen. Das sei zwar etwas mehr als globalen Durchschnitt (63%), doch durchaus ausbaufähig, sagte Bantli weiter.

Erstaunlicherweise machen sie das nicht etwa via hochrentierende Produkten, sondern vor allem mit Sparrücklagen: Denn zu 64 Prozent besteht das zur Verfügung stehende Vermögen aus Cash.

Wer nicht investiert, führt dies gemäss Bantli vor allem auf die persönliche finanzielle Situation zurück: Knapp zwei Drittel (64%) der Befragten gaben an, nicht genug Geld dafür zur Verfügung zu haben. Ein Drittel begründete ihre mangelnde Investitionsbereitschaft mit zu geringen Kenntnissen der Materie. (sda/awp)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bruno Wüthrich
20.03.2019 08:37registriert August 2014
Das Ergebnis verwundert mich nicht. Wir Schweizer sind im Allgemeinen auf Geld konditioniert. Für viele gilt: Nur wer Geld hat, hat auch Prestige. Nur wer Geld hat, ist glaubwürdig. Ein Vermögender, der sein Geld ergaunert hat, ist in der Schweiz mehr wert als ein ehrlicher Habenichts.

Wenn wir etwas Geld haben, möchten wir auch "dazu gehören". Viele bauen sich ihren "Freundeskreis" bei den "Besseren" auf, wenn sie ein gewisses Einkommen haben. Wenn dieses einmal wegbricht, ändert sich nicht nur der Lebensstandart, sondern man ist auch seine "Freunde" los.

Das verursacht den Stress!
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Billy Meier
20.03.2019 08:04registriert März 2014
Luzi Stamm hat das Problem nicht: Der stellt sein Geld selber her.
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
20.03.2019 08:25registriert Juni 2016
Ich habe kein Investierbares Vermögen 😔
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