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Dänemark verbietet Tragen von Burka und Nikab in der Öffentlichkeit

Dänemark verbietet Burkas in der Öffentlichkeit – und falsche Bärte auch gleich 

31.05.2018, 13:0931.05.2018, 14:02
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In Dänemark darf man sein Gesicht von August an in der Öffentlichkeit nicht mehr verhüllen. Das vom Parlament beschlossene Verbot soll vor allem gegen Gesichtsschleier wie Burka und Nikab wirken.

epa06775145 Women wearing the niqab walk in front of the Danish Parliament at Christiansborg Castle in Copenhagen, Denmark, 31 May 2018. A majority in the Danish Parliament adopted a ban wearing niqab ...
Zwei Frauen im Nikab vor dem dänischen Parlament in Kopenhagen.Bild: EPA/SCANPIX DENMARK

Das Gesetz bezieht aber auch Hüte, Mützen, Schals, Masken, Helme und künstliche Bärte ein, die das Gesicht stark verdecken. Weiter erlaubt ist es allerdings, sich an kalten Tagen den Schal weit ins Gesicht zu ziehen oder zu Karneval Masken zu tragen.

Verstösse dagegen werden künftig mit Geldbussen belegt, wie es in dem Gesetz heisst, das mit 75 Ja-Stimmen bei 30 Gegenstimmen angenommen wurde. Beim ersten Verstoss gegen das Verhüllungsverbot droht eine Strafe von umgerechnet 135 Euro. Wird man zum vierten Mal erwischt, kostet es rund 1350 Euro.

Niemand werde gezwungen, die Burka auf der Strasse abzunehmen, sondern lediglich nach Zahlung der Strafe aufgefordert, nach Hause zu gehen, hatte Justizminister Søren Pape Poulsen zuvor erklärt.

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Künstliche Bärte sind in Dänemark künftig auch verboten.Bild: shutterstock.com

Dänemark ist nicht das einzige europäische Land mit einem Verhüllungsverbot. Als erstes führte 2011 Frankreich eine entsprechende Regelung ein. Auch in Österreich darf das Gesicht seit dem vergangenen Herbst nicht mehr verhüllt werden. (sda/dpa/afp)

Hidschab & Co. – Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka

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Hidschab & Co. – Verhüllungen vom Kopftuch bis zur Burka
Hidschab: Wird vor allem als Bezeichnung für ein Kopftuch verwendet, das Haar und Ohren vollständig bedeckt, das Gesicht indes frei lässt. Meist werden zusätzlich die Halsregion, der Ausschnitt und eventuell die Schultern bedeckt.
quelle: shutterstock
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225 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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buehler11
31.05.2018 13:12registriert November 2014
Gebe ich gerne zu und ernte dafür viele Blitze: Gefällt mir!!
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Diavolino666
31.05.2018 14:02registriert April 2017
Ich höre schon die ersten Verblendeten kreischen: "Die wollen die Muslime zu Hause einsperren!!!!"... Religion sollte allgemein Privatsache sein! Es möge nun blitzen ;-)
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dorfne
31.05.2018 13:49registriert Februar 2017
Dänemark ist ein demokratisches, offenes Land und nicht weniger rechtsstaatlich als die Schweiz. Aber offenbar mutiger. Keine Vollverschleierung im öffentlichen Raum, und wie war das noch mit den Netzsperren für ausl. Anbieter von Online-Glücksspielen?
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