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Terrorismus

«As Salaam Alaikum»: Neuseelands Premierministerin richtet Friedensbotschaft an Muslime

In this image made from video, New Zealand's Prime Minister Jacinda Ardern, center, hugs and consoles a woman as she visited Kilbirnie Mosque to lay flowers among tributes to Christchurch attack  ...
Bild: AP/TVNZ

«As Salaam Alaikum»: Neuseelands Premierministerin richtet Friedensbotschaft an Muslime

19.03.2019, 05:0019.03.2019, 06:07
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Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern will nach eigenen Angaben niemals den Namen des Attentäters von Christchurch aussprechen. «Mit seinem Terrorakt wollte er viele Dinge erreichen, eines davon war der Bekanntheitsgrad», sagte Ardern im Parlament.

Bei der Sitzung der Abgeordneten am Dienstag, die sie mit der Friedensbotschaft an Muslime «As Salaam Alaikum» eröffnete, erklärte sie: «Deshalb werden Sie niemals hören, dass ich seinen Namen nenne.»

«Er ist ein Terrorist, er ist ein Krimineller, er ist ein Extremist», sagte Ardern. «Aber er wird, wenn ich spreche, namenlos sein», sagte die Regierungschefin über den 28-jährigen Australier, dem vorgeworfen wird, am Freitag in zwei Moscheen in Christchurch auf Gläubige geschossen und 50 Menschen getötet zu haben.

«Ich bitte Sie: Nennen Sie die Namen derer, die ihr Leben verloren, statt des Namens des Mannes, der sie auslöschte», sagte die schwarz gekleidete Ardern weiter. Zugleich erklärte sie, der Attentäter habe mit «der ganzen Härte des Gesetzes» zu rechnen.

Die Regierungschefin hatte nach den Anschlägen auch schärfere Waffengesetze in Aussicht gestellt. Details sollen bis kommende Woche vorgelegt werden. In Erwägung gezogen würden aber Waffen-Rückkäufe sowie ein Verbot einiger halbautomatischer Waffen.

Die Neuseeländer reagierten bereits auf Appelle der Regierung, Waffen abzugeben. Laut Polizei liegen noch keine Daten zur Zahl der seit Freitag abgegebenen Waffen vor. Die Menschen sollten sich angesichts der verschärften Sicherheitslage aber zunächst bei der Polizei melden. (sda/afp)

Attacke auf zwei Moscheen in Neuseeland:

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Attacke auf zwei Moscheen in Neuseeland
Bei einem Terrorangriff auf zwei Moscheen in Christchurch hat es am Freitag, 15. März 2019, mindestens 50 Tote gegeben. Mit einer Schnellfeuerwaffe schoss ein Tatverdächtiger auf Muslime.
quelle: epa/snpa / martin hunter
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49 Tote, ein Manifest und grosse Trauer
Video: srf
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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DocShi
19.03.2019 07:02registriert Mai 2018
Danke sehr. Finde ich super dass Sie den Namen nicht nennt!
Nachahmungstäter sind nichts Neues aber wenn man den Ersttätern ihre 15min verweigert dürfte es zu weniger Nachahmungstäter führen.

Studien hierzu gibt es seit den 80er Jahren.
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oliopetrolio
19.03.2019 06:14registriert April 2015
Grandiose Frau und noch dazu brilliante Politikerin. Respekt!
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Mob prügelt in Mexiko Frau zu Tode, die 8-jähriges Mädchen entführt und getötet haben soll

Die Videos, die auf der Plattform X kursieren, sind brutal. Sie zeigen, wie eine Frau von einem wütenden Mob von der Ladefläche eines Polizeiautos gerissen und dann hemmungslos geschlagen und gekickt wird. Die Polizei greift erst ein, als die Frau komplett reglos am Boden liegt und sich die Menschenmenge um sie lichtet. Gemäss der mexikanischen Tageszeitung El Universal soll sie noch auf dem Weg ins Spital gestorben sein.

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